Partnerschule beim BoriS - Berufswahlsiegel

Viel Engagement und ein verlässliches Netzwerk

Die Eduard-Spranger-Schule Reutlingen ist neue Partnerschule des BoriS – Berufswahlsiegel. Als Botschafterschule berät und begleitet sie andere Schulen in Sachen Berufsorientierung. Schulleiter Stefan Hochgreve erklärt im Interview, wie es zu der Auszeichnung kam und was seine Schule alles auf die Beine stellt.

Viel Engagement und ein verlässliches NetzwerkFoto: goodluz - stock.adobe.com

Warum wurde gerade Ihre Schule zur Botschafterschule ernannt? 
Stefan Hochgreve: Die Eduard-Spranger-Gemeinschaftsschule verfügt über eine langjährig gewachsene Konzeption zur Berufsorientierung, die geprägt ist von Kontinuität, einer ständigen bedarfsorientierten Weiterentwicklung aufgrund sich einer ständig veränderten Schülerschaft und einer Verantwortlichkeit des nahezu gesamten Sekundarstufen-Teams. Festgeschriebene, verbindliche und transparente Ablaufpläne und Prozessbeschreibungen sind eine verlässliche Grundlage unserer qualitativ hochwertigen Berufsorientierung. 

Wie sehen die Prozesse konkret aus?
Da die Schule Schwerpunktthemen in Jahresthemen festgeschrieben hat, entstehen keine Diskussionen über die zeitliche und inhaltliche Durchführung (u.a. sind die Jahresthemen: in Stufe 8 Berufsorientierung, in Stufe 9 "Lernen durch Engagement", in Stufe 10 Demokratiebildung.) Unsere Kolleginnen und Kollegen bieten wöchentliche Schüler-Sprechzeiten an und erkennen so Handlungsbedarfe frühzeitig und vermeiden Probleme.

Was sind Ihre Alleinstellungsmerkmale in der Berufsorientierung?
Die Eduard-Spranger-Schule verfügt aufgrund ihrer Stadtmitte-Lage leider nicht über ein großes Netzwerk an Kooperationsbetrieben, wie man es teilweise aus dem ländlichen Raum kennt. Dies versuchen wir seit über 20 Jahren mit externen Unterstützern zu kompensieren, welche die Schülerinnen und Schüler individuell begleiten. Dazu zählen: schulische Unterstützung, Hilfe bei Bewerbungen, Begleitung zu Betrieben, Ausrichtung des Planspiels und noch vieles andere mehr. Mit zahlreichen externen Partnern und mittlerweile über 30 ehrenamtlich tätigen Job- und Lernpaten pflegen wir eine wertschätzende Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Die Einbettung in ein verlässliches, umfangreiches und vielseitiges Netzwerk erspart uns schulische Ressourcen und unterstützt das Lehrpersonal, da Jugendliche, auch aus den zwei Vorbereitungsklassen an unserer Schule, individuell begleitet und betreut werden. Das Netzwerk mit den Paten feiert 2025 das 20-jährige Bestehen und wurde im April, in einem Festakt, durch Kultusministerin Theresa Schopper geehrt.   

In welcher Form können Sie Schulen aus der Region künftig in der Berufsorientierung unterstützen? 
Wie auch schon bisher praktiziert, teilt die Eduard-Spranger-Schule auch weiterhin gerne ihre Erfahrungen. Dies kann in gemeinsamen Arbeitskreisen sein, aber auch in Form von Hospitationen, die gerne bei uns angefragt werden können. Viel Erfahrung können wir im Bereich der Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern weitergeben – dabei sind insbesondere Aufbau und Pflege wichtig. Zuletzt hat die Spranger-Schule auch bei der Erstellung einer Broschüre zum "Lernen durch Engagement" mit Best-Practice-Beispielen mitgewirkt, die in Online-Veranstaltungen landesweit vertieft wurden. 
 
Wo sehen Sie grundsätzlich die größten Herausforderungen in der Berufsorientierung? 
An erster Stelle ist die teilweise eklatante Unterversorgung mit Lehrkräften zu nennen. Hiervon sind insbesondere die Haupt-, Real- und Gemeinschaftsschule betroffen – also die Schülerinnen und Schülern, die eine intensive Begleitung in Sachen Berufsorientierung am dringendsten nötig haben. Umso dankbarer sind wir für die Unterstützung unserer ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. Die angespannte Situation in vielen Betrieben, die weltweiten Krisen und Kriege sowie ein sich veränderndes Demokratieverständnis, sind für die Schulen eine sehr große Herausforderung. Diese Unsicherheiten führen zu Irritationen und zu Verunsicherungen, die wir im schulischen Kontext auffangen müssen. Für den Berufswahlprozess und die allgemeine Orientierung von jungen Menschen kommt das erschwerend hinzu.

Mehr Infos zum BoriS – Berufswahlsiegel.

Ida Willumeit

Ida Willumeit

Ausbildung
IHK-Zentrale
Position: Leiterin Ausbildungsmarketing
Schwerpunkte: IHK-Kampagne "Wirtschaft macht Schule", Neustart für Studis, IHK-Elterncafé, BoriS-Berufswahlsiegel, Netzwerk Betriebliche Ausbilder/-innen
Telefon: 07121 201-123
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