IHKs: Sechsspuriger Ausbau der B27

Unbefriedigende Verkehrssituation

IHK Region Stuttgart und die IHK Reutlingen haben sich in einem gemeinsamen Appell für einen zeitnahen und zügigen sechsspurigen Ausbau der B27 am Abschnitt zwischen Leinfelden-Echterdingen-Nord und Aichtal ausgesprochen.

Unbefriedigende VerkehrssituationFoto: sp4764 - Fotolia.com

Tatsächlich habe aktuell der Verkehr allgemein und speziell auch auf der B 27 abgenommen, da viele Menschen zu Hause arbeiten und nicht pendeln. Dieser Effekt dürfte sich nach dem Abklingen der Pandemie jedoch relativieren. Daher sei die Entscheidung des Bundes, den sechsstreifigen Ausbau der B 27 zwischen Leinfelden-Echterdingen-Nord und Aichtal im Bedarfsplan 2016 voranzutreiben, sachgerecht und richtig gewesen. „Zwei weitere Fahrbahnstreifen sind ein verhältnismäßiges Mittel, um den Verkehr einerseits noch besser zu bündeln und ihn andererseits am Fließen zu halten. Die beiden zusätzlichen Streifen sind ein sehr guter und vertretbarer Kompromiss, der nun zügig vorangetrieben werden muss“, so Johannes Schmalzl, Hauptgeschäftsführer der IHK Region Stuttgart. Mit dem Ausbau und der damit einhergehenden Verkehrsbündelung könne auch der vor allem für Leinfelden-Echterdingen und Filderstadt besonders belastende Schleichverkehr abnehmen und dementsprechend die Anwohner entlastet werden. Ein achtstreifiger Ausbau, wie er jüngst vom Bundesverkehrsministerium thematisiert worden sei, sei einer Lösung nicht dienlich. Der Fokus der Unternehmen liege jetzt auf der schnellen Erweiterung auf sechs Fahrstreifen. „Vielen Unternehmen geht es gerade darum, dass es in einem überschaubaren Zeitraum zu einer deutlichen Verbesserung auf dieser Strecke kommt. Weitere Verzögerungen hielten wir für unverantwortlich gegenüber all denjenigen, die auf diese wichtige Bündelungsachse angewiesen sind und die dort regelmäßig im Stau stehen und schon seit vielen Jahren hoffen, dass der Ausbau endlich kommt“, betont der Hauptgeschäftsführer der IHK Reutlingen, Dr. Wolfgang Epp. „Ein schneller sechsspuriger Ausbau der B27 ist ein guter Mittelweg. Denn gerade für Pendlerinnen und Pendler sowie den Wirtschaftsverkehr ist die aktuelle Situation nicht zufriedenstellend“, sagt Schmalzl, mit Blick auf die hohe Verkehrsbelastung. „Mit Sorge betrachten viele betroffenen Unternehmen von Stuttgart bis Tübingen, dass im politischen Umfeld Stimmen laut werden, die den Ausbau vor dem Hintergrund der Verkehrswende erneut hinterfragen“, sagt Dr. Epp.

Als Interimslösung wünschen sich die IHKs den baldigen Bau eines zusätzlichen Fahrstreifens zwischen der Einmündung der B 312 in die B 27 bei Aich und der Anschlussstelle Filderstadt-Ost/Bonlanden in Fahrtrichtung Stuttgart. Dieser Verflechtungsstreifen würde im Falle der späteren Realisierung des sechsstreifigen Ausbaus der B 27 Bestandteil der drei Richtungsfahrstreifen in Fahrtrichtung Stuttgart, der dann noch um einen Standstreifen ergänzt würde. Die Anhörung der Öffentlichkeit soll dazu im Sommer dieses Jahres erfolgen.

Hintergrund zur B27
Mit einer Verkehrsbelastung in der Zeit vor Corona von täglich zwischen 80.000 und 90.000 Kraftfahrzeugen ist die Leistungsfähigkeit der vorhandenen Infrastruktur auf der B27 nicht mehr gegeben. Die Richtlinien empfehlen bereits bei einer durchschnittlichen täglichen Verkehrsstärke ab 60.000 Fahrzeugen einen sechsstreifigen Querschnitt. Damit werden die Voraussetzungen für einen Ausbau in diesem Umfang auch langfristig erhalten bleiben.

Thorsten Schwäger

Thorsten Schwäger

Infrastrukturpolitik, Verkehr und Gefahrgut,
IHK-Zentrale
Position: Gesamtleitung Verkehr und digitale Infrastruktur
Schwerpunkte: Infrastruktur und Medienpolitik, Digitalisierungsausschuss, Branchenbetreuung: Verkehr, Verkehrsausschuss, Digital Hub
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