Ausbildung von Geflüchteten
Sprache wird immer besser

Geflüchtete mit geringerem Förderbedarf und guter Bleibeperspektive können sich bei IHK-Integrationsberaterin Aleksandra Vohrer über Berufe, Ausbildungsmöglichkeiten, Bildungswege sowie Chancen auf dem Arbeitsmarkt informieren. Vohrer führt dabei individuelle Beratungsgespräche und hilft den Einzelnen bei ihrer Berufswahlentscheidung. Das vom Landesministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau geförderte Projekt „Integration durch Ausbildung – Perspektiven für Flüchtlinge“ ermöglicht die gezielte Förderung von motivierten Geflüchteten. Zudem werden Kontakte zu heimischen Unternehmen geschaffen, die ihrerseits Fachkräfte suchen. 80 Betriebe haben sich im ersten Halbjahr in Einzelgesprächen bei der IHK informiert, unter welchen Bedingungen Geflüchtete ausgebildet werden können. „Erfreulich ist, dass die Sprachkenntnisse der Geflüchteten immer besser werden. Viele von ihnen sind mittlerweile drei Jahre da. Die Deutschkurse führen zum Erfolg“, sagt Aleksandra Vohrer. Die bevorzugten Ausbildungsberufe unter den vermittelten Geflüchteten bleiben auch im Jahr 2018 Fachinformatiker/in mit Fachrichtung Systemintegration sowie Industriemechaniker/in.
Signal der Politik fehlt
Neben den 22 Geflüchteten, die jetzt die Lehre beginnen, verzeichnet die IHK zum Start des neuen Ausbildungsjahres weitere 102 Lehrverträge mit Menschen aus Afghanistan, Eritrea, Somalia, Gambia, Syrien, Iran, Irak und Nigeria. Dabei fällt auf: Geflüchtete aus Afghanistan und Gambia machen überwiegend in sogenannten „Mangelberufen“ wie Koch/Köchin, Textil- und Modenäher/in und Fachlagerist/in ihre Ausbildung. Sie haben allerdings nur in seltenen Fällen bisher eine Anerkennung. Für die Unternehmen besteht somit keine Planungssicherheit für die Ausbildung. „Hier engagieren sich Betriebe, obwohl sie nicht wissen, ob sich ihr Einsatz am Ende auszahlt. Das ist kein gutes Signal. Wir fordern weiter die 3+2-Regel für diese Fälle, also die Chance die Ausbildung absolvieren und danach mindestens zwei weitere Jahre bei uns in diesem Beruf arbeiten zu können“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Epp.
Dazu kommt: Gerade die nicht-anerkannten Auszubildenden benötigen weiter Sprachförderung und andere ausbildungsbegleitende Hilfen. Diese Angebote gelten allerdings nicht für sie. „Wir kennen Betriebe, die das alleine schultern. Aber das geht nicht in allen Fällen. Die Politik muss dafür sorgen, dass die Rahmenbedingungen stimmen“, so Epp.
