Vom Praktikant zum Azubi zum Meister
„Sprache ist der Schlüssel zu diesem Land“
Alle 15 Geflüchteten und Zugewanderten machen derzeit eine duale Ausbildung. Die Männer und Frauen, die aus der Ukraine, Russland und einigen anderen Ländern stammen, wurden im Rahmen des Förderprojekts „Integration durch Ausbildung“ durch die IHK in die duale Ausbildung vermittelt. Ein Problem eint sie alle: Die Sprache. IHK-Integrationsberaterin Aleksandra Vohrer betonte: „Die ersten vier Monate sind die schwierigsten. Danach wird es leichter. Sie müssen einfach durchhalten.“
Zwei Geflüchtete, die diesen Weg bereits gemeistert haben, berichteten von ihrem Werdegang. Rasa Mahdavi, der bei der Volksbank Ermstal-Alb seine Ausbildung zum Bankkaufmann mit Zusatzqualifikation Privates Vermögensmanagement gemacht hat, erzählte von den Schwierigkeiten der Ausbildungsstellensuche. Erst mit der Unterstützung der IHK ging es für ihn so richtig los: „Ich habe plötzlich Zusagen von Firmen bekommen, die mir davor abgesagt haben.“ Der Iraner macht jetzt ein Studium zum Finanzmanagement und schloss sich Vohrers Aussagen an: „Man muss sich Strategien zurechtlegen und trotz der Schwierigkeiten weitermachen.“ Auch für Abed Alzghaer war die Sprache ein Problem. „Der Muttersprachler macht das in zwei Minuten, wir brauchen zwei Stunden“. Der Syrer hat bei Get Solutions in Tübingen seine Ausbildung zum Technischen Systemplaner abgeschlossen und macht nun sogar nebenberuflich den Industriemeister bei der IHK. „Ich bin nur aufgrund meiner Sprachkenntnisse so weit gekommen. Es ist der Schlüssel zu diesem Land“.
Hintergrund: Die IHK vermittelt im Rahmen des Programms Integration durch Ausbildung seit 2016 Geflüchtete in die duale Ausbildung. Dieses Jahr wurden schon 26 vermittelt. Das Projekt wird durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus gefördert.
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