„Space Talk“ über Weltraumtechnologien
Spannende geschäftliche Möglichkeiten

Welche Perspektiven bieten die Weltraumtechnologien im Bereich Ökologie? Die am Space Talk in der IHK teilnehmenden jungen Unternehmen sind hier grundsätzlich optimistisch und auch die Politik sieht große Chancen. „Es ist vielen Menschen nicht klar, welche Bedeutung Satelliten für unsere Gesellschaft haben. Sie werden immer wichtiger, weil ihre Daten auf der Erde viele Lösungen ermöglichen. Space-Start-ups und kleine Firmen spielen eine wichtige Rolle, um die Chancen der Raumfahrt für Gesellschaft und Wirtschaft zu nutzen“, so Anna Christmann und verwies auf die jährlich rund 60 Start-ups, die in die deutschen ESA BICs aufgenommen werden. So sind Daten von Satelliten für eine ressourcenschonende Landwirtschaft oder die Umsetzung neuer Mobilitätskonzepte unerlässlich.
Viele Start-ups in Baden-Württemberg
Ein gutes Beispiel dafür ist das Start-up ConstellR aus Freiburg, das seinen Kunden weltweit präzise Angaben zur Feuchtigkeitsverteilung und Temperatur von Agrarflächen zur Verfügung stellt. ConstellR wurde im Jahr 2020 ins ESA BIC aufgenommen und hat seither eine beeindruckende Entwicklung genommen, über die Firmengründer Max Gulde beim Space-Talk berichtete. Michael Kleiner, Ministerialdirektor im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus des Landes Baden-Württemberg, unterstrich beim Space-Talk die Bedeutung von Weltraumtechnologie und Raumfahrt für Baden-Württemberg: „Baden-Württemberg ist nicht nur einer der erfolgreichsten, sondern auch der größte Raumfahrtstandort Deutschlands. Dabei zeichnet sich die Branche insbesondere durch das Zusammenspiel unserer exzellenten Forschungsinfrastruktur mit unserem engen Netzwerk leistungsfähiger Hersteller und Zulieferer sowie unserer hochspezialisierten Ausrüsterindustrie aus. Die Impulse, die sich daraus ergeben, können auch auf die Vielzahl an Start-ups und Gründungen im Land zurückgeführt werden.“
Weltraumtechnologie mit Breitenwirkung
„Die Kommunikations- und Logistikbranche sind ohne Unterstützung durch Satelliten heute nicht mehr denkbar“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Epp beim Space-Talk. Er prognostizierte, dass die Anwendung von Weltraumtechnologien noch weitere Branchen erreichen wird. „Die Start-ups aus dem ESA BIC entwickeln sich sehr schnell und liefern belastbare Businesspläne.“ Mit Yuri Gravity aus Meckenbeuren gibt es beispielsweise ein Start-up, das sich als Science-Taxi für den Weltraum etabliert hat. Gewebeproben aus den Forschungsinstituten der Region kommen so schneller in die Schwerelosigkeit. Firmengründer Mark Kugel gab beim Space-Talk einen Ausblick in dieses Zukunftsfeld.
Hintergrund
Das Business Incubation Centre Baden-Württemberg der ESA (ESA BIC) wurde 2018 in Reutlingen und Friedrichshafen eröffnet. Es unterstützt jedes Jahr bis zu 20 Start-ups, deren Geschäftsideen um Weltraumtechnologien kreisen. Die jungen Unternehmen erhalten finanzielle und konzeptionelle Unterstützung bei der Entwicklung ihres Geschäftsmodells und können das europaweite Netzwerk von ESA und weiteren Partnern nutzen. Europaweit gibt es 23 ESA BICs. Mehr Infos auf www.esa-bic-bw.de.
