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IHK-Ausbildertag. Gast war der Jugendforscher und Buchautor Simon Schnetzer (Mitte), hier im Gespräch mit IHK-Vizepräsident Robin Morgenstern und Thorsten Leupold (l.), Bereichsleiter Ausbildung bei der IHK. Foto: Trinkhaus

Viele Personalverantwortliche fragen sich: Wie gelingt es, Jugendliche für eine Ausbildung zu begeistern? Und wie kann man diese jungen Leute überhaupt erreichen? Der Jugendforscher, Buchautor und Speaker Simon Schnetzer machte den über 100 Personalexperten in der IHK-Akademie Reutlingen Hoffnung. „Eigentlich gibt es zwischen den Jungen und den Älteren viele Gemeinsamkeiten“, so Schnetzer. Seine Untersuchungen zeigen, dass etwa zentrale Werte wie Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit oder Hilfsbereitschaft über alle Altersgruppen als gleich wichtig angesehen werden. 

Leben in Echtzeit
Was jedoch unterscheidet: Junge Leute leben in medialer Echtzeit, erfahren alles und nehmen gerade auch die Krisen in der Welt wahr, von Kriegen über Inflation bis hin zur Spaltung der Gesellschaft. „Das macht etwas mit ihnen, sie sind gestresst und die viele Handynutzung verstärkt das noch“, so Schnetzer. Dazu kommt: Wenn junge Leute eine Entscheidung getroffen haben, etwa für eine Ausbildung, wollen sie immer wieder darin bestärkt werden. Der Experte empfahl, die Kommunikation zwischen Vertragsunterschrift und Ausbildungsbeginn viel stärker dafür zu nutzen. Künftige Azubis könnten etwa zu Treffen in die Firma eingeladen werden. 

Wenn dann Jüngere und Ältere zusammenarbeiten, ist es wichtig, mehr auf die jungen Leute einzugehen. „Sie bringen oft viel Energie mit, wollen neue Ideen einbringen und auch Aufgaben übernehmen. Das gilt es zu nutzen“, sagte Simon Schnetzer. Dafür braucht es viel Wertschätzung und eine gute Arbeitsatmosphäre. „Gerade die sollte nicht dem Zufall überlassen werden. Fragen sie die Teams, wie sie ihr Miteinander einschätzen und was man verbessern kann“, so der Ratschlag. 

Talente bleiben gesucht
IHK-Vizepräsident Robin Morgenstern hatte den Ausbildertag eröffnet und darauf hingewiesen, dass die aktuelle wirtschaftliche Phase auch eine herausfordernde Zeit für die Ausbildung ist. „Das Finden von jungen Leuten wie von Fachkräften bleibt für unsere regionale Firmen von ganz hoher Bedeutung. Wir brauchen Talente und deswegen gehen wir mit der Zeit, um sie für uns zu gewinnen“, so Morgenstern. 

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