Junge Wirtschaft trifft Politik
„Sie stehen für Lust auf Zukunft“
„Sie als junge Unternehmerinnen und Unternehmer stehen für Mut zum Unternehmertum, für Verantwortung, für Lust auf Zukunft. Sie leben diesen Spirit. Das brauchen wir in dieser Zeit dringend“, so die Ministerin. Warum, das machte Hoffmeister-Kraut in ihrem kurzen Impulsvortrag deutlich. Sie nannte die Wahl Trumps „einen Weckruf für Europa“, der Anlass böte, „endlich interessensgeleitet zu agieren“. Unternehmen müssten nicht weit gehen, um ein innovationsfreundlicheres Umfeld zu finden, wie etwa in der Schweiz oder in Großbritannien. „Wir müssen Digitalisierung beherrschen. Wir müssen Weltmeister im Wachstum werden und nicht im Regulieren.“
Technologieoffene Investitionsanreize
Sie zeigte Projekte auf, mit der die Landesregierung die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft besser machen will. Beispielsweise bei der Windkraft, bei der Genehmigungsverfahren für den Bau neuer Anlagen von sieben Jahren Planungszeit auf sieben Monate verkürzt werden soll. Im neuen Haushalt der Landesregierung sei auch das Förderprogramm Invest BW mit 150 Millionen eingeplant – sofern dieser so verabschiedet werde. „Wir müssen technologieoffene Investitionsanreize setzen, dass die Wirtschaft die Transformation gestalten kann“, so die Ministerin. Fortschritte gibt es auch beim Thema Fachkräftemangel. Eine landeseigene Agentur sollen die Ausländerbehörden in den Kommunen bei der Anerkennung ausländischer Fachkräfte unterstützen.
Themen von Morgen
Corinna Lettmann, Vorsitzende der Wirtschaftsjunioren Reutlingen | Tübingen | Zollernalb, benannte die Probleme, die die junge Wirtschaft umtreibt. „Wenn wir den Puls unserer Unternehmen fühlen, sind wir besorgt. Uns fehlen Fachkräfte, uns geißelt Bürokratie“, so Lettmann, Mitglied der Geschäftsleitung der Schöpfer GmbH und Co. KG. In der Diskussionsrunde ging es um die Themen, die die gesamte Wirtschaft betreffen: Hohe Energiepreise, ausufernde Regulierung, wirtschaftsfeindliche Stimmungen. Diskutiert wurden aber vor allem auch die Themen von morgen. Wie kann der AI Act wirtschaftsfreundlich ausgestaltet werden? Warum werden Verwaltungsdienstleistungen immer noch nicht digital an einem Single-Point-of-Contact angeboten? Und warum hinkt die Bildungspolitik der Zeit hinterher, weil es zu wenig wirtschaftliche, digitale und mediale Kompetenz vermittelt wird? Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut bat die junge Wirtschaft, an den Themen dran zu bleiben: „Halten Sie den Druck hoch.“