Vor der Stichwahl: Regionaler Handel mit Frankreich

Sehr stabile Beziehungen

Frankreich ist der wichtigste Handelspartner der Region Neckar-Alb in Europa. Das zeigen die regionalen Daten, die die IHK vor der Stichwahl um die französische Präsidentschaftswahl analysiert hat.

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Nach den USA und China liegt Frankreich bei den regionalen Exporten auf Platz drei. Von den 10,8 Milliarden Euro, die 2021 im Außenhandel umgesetzt wurden, gingen Waren im Wert von etwa 865 Millionen Euro zum westlichen Nachbarn. Das sind rund acht Prozent des gesamten regionalen Exports. „Frankreich ist traditionell ein sehr wichtiges Lieferland für Produkte aus der Region und das seit vielen Jahrzehnten. Die wirtschaftlichen Beziehungen sind und waren immer sehr stabil“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Epp.

Aktuell unterhalten 600 Unternehmen aus den drei Landkreisen der Region Handelsverbindungen nach Frankreich, 168 Unternehmen sind mit Vertretungen in Frankreich aktiv, 69 haben Niederlassungen und 20 sogar eigene Produktionsstätten. „Die Beziehungen sind nach unserem Eindruck oft von hohem Vertrauen geprägt. Das hilft gerade kleineren Betrieben in Frankreich aktiv zu werden, die sonst nur wenig Außenhandel treiben“, erklärt Martin Fahling, Bereichsleiter International bei der IHK Reutlingen. Nachholbedarf gibt es lediglich für französische Investitionen in der Region Neckar-Alb. Bisher ist Frankreich eher unterdurchschnittlich vertreten. Von 260 Direktinvestitionen kommen nur 15 von der Grande Nation.

Europäische Integration
Insgesamt bewertet die IHK den Handel mit Frankreich als wichtigen Baustein der europäischen Integration. „Der Export nach Frankreich ist oft so einfach wie eine Lieferung nach Hamburg und zeigt, dass der Binnenmarkt fast reibungslos funktioniert. Und wo es klemmt, etwa bei der Entsendung von Beschäftigten, ist auf beiden Seiten immer die Bereitschaft vorhanden, über die Probleme zu reden“, so Wolfgang Epp. Martin Fahling ergänzt: „Hier zahlen sich insbesondere die politischen und gesellschaftlichen Investitionen in die deutsch-französischen Beziehungen aus. Wir hoffen, dass sich unabhängig vom Wahlausgang an dieser Jumelage nichts ändern wird.“

Martin Fahling

Martin Fahling

International und internationale Fachkräfte,
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