Schulen fehlt es an KI-Konzepten
Schüler wünschen sich mehr KI

Die Studie „Pioniere des Wandels – wie Schüler KI im Unterricht nutzen möchten“ der Vodafone Stiftung zeigt, dass 73 Prozent der befragten 14- bis 20-Jährigen den Einsatz von KI an Schulen eher als Chance sehen und sich davon positive Veränderungen beim Lernen und der Lehre erhoffen. 27 Prozent sehen die Integration von KI in den Unterricht als Gefahr.
Wichtig für die berufliche Zukunft
Ein Großteil der befragten Jugendlichen (86 Prozent) geht davon aus, dass KI bereits in ein paar Jahren ähnlich selbstverständlich genutzt wird wie heute das Smartphone. Entsprechend groß schätzen die Befragten die Bedeutung von KI für das berufliche Vorankommen ein. Mit Blick auf die Zukunft sind über zwei Drittel (69 Prozent) der Ansicht, dass für die Erreichung der eigenen beruflichen Ziele gute KI-Kenntnisse auf jeden Fall oder eher wichtig sein werden.
Jugendliche nutzen KI bereits
Bei der Online-Befragung kam heraus, dass Schulen bisher kaum Konzepte für den Einsatz von KI entwickelt haben: 76 Prozent der Jugendlichen geben an, dass es entweder keine klare Regelung zur KI-Nutzung gibt oder das Thema an ihrer Schule gar nicht behandelt wird. Zugleich rechnet die Hälfte der jungen Menschen (51 Prozent) bereits in den kommenden drei bis fünf Jahren mit entsprechenden Veränderungen im Unterricht, lediglich ein gutes Viertel geht von einer langsameren Veränderung des Unterrichts durch Künstliche Intelligenz aus (28 Prozent). Die Unklarheit, die an deutschen Schulen bezüglich Künstlicher Intelligenz herrscht, bedeutet nicht, dass KI-Systeme nicht längst im Alltag der Jugendlichen und jungen Erwachsenen angekommen sind: 74 Prozent der Befragten nutzt sie nach eigenen Angaben bereits. Nur ein Viertel hat KI-Systeme bislang weder im Unterricht noch privat ausprobiert.
Einsatzmöglichkeiten von KI
Inhaltlich setzen die 14- bis 20-Jährigen KI-Systeme insbesondere für die Recherche (58 Prozent) ein. Die Hälfte lässt sich Begriffe oder Themen von KI-Systemen erklären. Ein Drittel nutzt Künstliche Intelligenz in Anwendungen, um sich Lösungswege aufzeigen zu lassen. Komplette Lösungen oder Texte erhoffen sich 27 Prozent der Befragten. Für eine Rückmeldung zu selbst erarbeiteten Texten werden KI-Systeme nur von jedem bzw. jeder Achten (13 Prozent) genutzt. Bei den Schulfächern sehen die Befragten die Einsatzmöglichkeiten vor allem im Fremdsprachenunterricht (57 Prozent) und in den MINT-Fächern wie Mathematik (57 Prozent) Naturwissenschaften und Technik (51 Prozent), weniger in geisteswissenschaftlichen Fächern.
Jugendliche hinterfragen KI kritisch
Jugendliche betrachten das Thema KI durchaus differenziert. Ein Großteil findet es wichtig, im Zusammenhang mit KI-Technologien nicht alles zu glauben, was man sieht oder liest (64 Prozent), und Dinge kritisch zu hinterfragen (50 Prozent). Einen verantwortungsvollen Umgang mit KI-Technologien erachten sechs von zehn Befragten (61 Prozent) als entscheidend. Mehr als die Hälfte betrachtet einen sicheren Umgang mit Daten (59 Prozent) und gutes Prompten (55 Prozent) als wichtige Kompetenzen. Als größten Nachteil sehen die Jugendlichen mögliche Schwierigkeiten bei der Leistungsbewertung: Mehr als die Hälfte befürchtet, dass die eigenen Leistungen nicht von den Leistungen der KI unterschieden werden können. Und jeder zweite Befragte sorgt sich, dass durch den KI-Einsatz das Lernen verlernt werden könnte.

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