Corona-Beschlüsse
„Schritte sind zu klein“

Nach langem Ringen haben sich Bundeskanzlerin sowie Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten auf eine erste Öffnungsperspektive geeinigt, die das regionale Pandemiegeschehen berücksichtigt. „Für Buchhandlungen, Blumengeschäfte, Gartenmärkte und viele körpernahe Dienstleistungen sind die Beschlüsse eine gute Nachricht.“
Für die weiteren Branchen sind die Schritte zu klein und insgesamt unzureichend: Mit einer Inzidenz von unter 100 sind lediglich Öffnungen für „Termin-Shopping“ im Handel und Außengastronomie, ebenfalls mit Termin, möglich. „Das bedeutet, dass es für Hotellerie und Gastronomie und die Betriebe rund um Events und Veranstaltungen keine direkte Öffnungsperspektive gibt. Auch der Handel wird nicht wirklich anlaufen können. Das ist bitter und wird in den Branchen weiter für Unmut sorgen“, so Epp.
Schnell impfen, viel testen, bald öffnen
Gleichzeitig bedeutet die Festlegung auf die 50er Inzidenzschwelle, dass es regional durchaus zu Öffnungen kommen kann. „Jetzt hängt es davon ab, wie wir vor Ort zuverlässige Schnelltests organisieren und klären, wie diese kontrolliert werden können.“ Der IHK-Hauptgeschäftsführer nimmt die Unternehmen mit in die Verantwortung. „Wenn die Schnelltests vorhanden sind, müssen Firmen sie einsetzen, um Infektionen nach Möglichkeit auszuschließen.“
Wolfgang Epp zeigt Verständnis dafür, dass weiterhin mit Vorsicht und Vernunft dem Virus begegnet werden muss. Das wird aber nur auf Akzeptanz stoßen, wenn die zahlreichen nicht nachvollziehbaren Maßnahmen und Ungerechtigkeiten verschwinden. „Warum sollen Blumen verkauft werden dürfen und Hemden nicht?“ Für den IHK-Hauptgeschäftsführer ist es dringender denn je nötig, „schnell zu impfen, viel zu testen und bald zu öffnen.“
