IHK-Frühjahrsempfang mit Strobl

„Schnelles Netz bis ans letzte Haus“

„Wir wollen die digitale Leitregion in Europa werden“, sagte Thomas Strobl, stellvertretender Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, beim Frühjahrsempfang der IHK.

„Schnelles Netz bis ans letzte Haus“Minister Strobl beim Frühjahrsempfang der IHK. Foto: Haas

Vor 200 Gästen aus Wirtschaft, Politik und Hochschulen erläuterte der Innen- und Digitalminister des Landes seine Strategie, um bei diesem Zukunftsthema zügig voran zu kommen. So investiert Baden-Württemberg in dieser Legislaturperiode eine Milliarde Euro in die Digitalisierung. „Wir wollen nicht kleckern, sondern klotzen.“ Die Hälfte des Geldes fließt alleine in den Glaserfaser-Ausbau. Zu dieser Technologie gebe es aus seiner Sicht keine Alternative. Strobl: „Wir haben den Ehrgeiz, das schnelle Internet bis ans letzte Schwarzwaldhaus zu bringen.“ Bei der Ausstattung mit Breitband-Infrastruktur dürfe es keinen Unterschied zwischen Stadt und Land geben. Das sei gerade für die heimischen Unternehmen sehr wichtig. „Die Hälfte unserer Hidden Champions sitzt im ländlichen Raum und brauchen die bestmögliche Anbindung.“

Die Politik wolle ihre Hausaufgaben machen und auch Zukunftsthemen wie die Künstliche Intelligenz vorantreiben. Aus Sicht des Ministers seien allerdings auch die Betriebe gefordert, die Herausforderungen anzunehmen. „Digitalisierung muss Chef-Sache sein“, mahnte der stellvertretende Ministerpräsident.

Die Sorgen der Wirtschaft
In seiner Begrüßung hatte IHK-Vizepräsident Johannes Schwörer mehr Tempo bei Breitbandausbau, Technologieförderung und Verkehrsinfrastruktur gefordert. Die Unternehmen benötigen Verlässlichkeit und entsprechende Rahmenbedingungen für ihre Investitionsentscheidungen, so der Vorsitzende des IHK-Gremiums Reutlingen. „Nach unserem Eindruck legt die Politik derzeit zu wenig Wert auf die Sorgen der Wirtschaft.“

IHK-Präsident Christian O. Erbe wies in seinem Grußwort auf die schwindende Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands hin. Die Produktivität ist laut Erbe in den letzten Jahren nur noch um 1,1 Prozent per anno gewachsen. Davor waren es über Jahre fast vier Prozent. Sorgen macht Erbe auch der wachsende Einfluss Chinas, das verstärkt in Deutschland Betriebe übernimmt. „Der Ausverkauf mittelständischer Unternehmen hat begonnen.“ Erbe sieht dabei auch einen Abbau baden-württembergischer Schlüsseltechnologien kommen – durchaus verstärkt durch verschärfte regulatorische Vorschriften. „Gerade kleinere Betriebe können das kaum mehr leisten“, so der Präsident.

In seinem Abschlusswort forderte IHK-Vizepräsident Dr. Hans-Ernst-Maute die regionale Unternehmerschaft auf, sich stärker politisch zu engagieren. „Wir dürfen nicht nur jammern, sondern sollten selbst aktiv werden.“

Die Fotos vom Empfang. 


Zur Übersicht