Wichtige Märkte fallen weg
Regionale Exporte im Minus

„Auf das sehr gute erste Quartal folgt nun ein sehr harter Dämpfer“, kommentiert Martin Fahling, Bereichsleiter International bei der IHK, die aktuelle Entwicklung. Die IHK stellt für den Export in zahlreiche Länder Ursprungszeugnisse aus oder bescheinigt Außenhandelsdokumente. Diese Zahl hat sich im Vergleich zum Vormonat von knapp 2.200 Ursprungszeugnisse auf 1.319 um 40 Prozent verringert. Im Vergleich zum April 2019 (2.108 Bescheinigungen) liegt das Minus bei 37 Prozent.
Im ersten Quartal 2020 setzten die regionalen Firmen laut aktueller Daten des Statistischen Landesamts 2,486 Milliarden Euro um. Das war noch ein Plus von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr (siehe Hintergrund). Im April sind allerdings fast alle exportorientierten Unternehmen der Region branchenübergreifend von den Folgen der Corona-Pandemie erfasst worden, wie auch beim virtuellen Treffen des IHK-Außenwirtschaftsausschusses deutlich wurde. Fahling: „Wichtige Märkte innerhalb der EU, USA, Russland und Indien sind für regionale Waren quasi weggefallen.“ Lichtblicke zeigen sich lediglich aus Asien, so die Rückmeldungen der regionalen Betriebe. „China ist wieder erstarkt, auch Korea und Vietnam laufen auf Hochtouren.“
Hintergrund
Die vom Statistischen Landesamt veröffentlichten Exportzahlen für die Region Neckar-Alb für das erste Quartal 2020 zeigen sich noch völlig unbeeindruckt von der Corona-Pandemie. Die Exporte aus der Region Neckar-Alb wuchsen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum noch einmal um fünf Prozent. Die Firmen im Landkreis Reutlingen legten dabei mit knapp zehn Prozent zu, im Landkreis Tübingen lag das Plus bei drei Prozent. Lediglich der Zollernalbkreis zeigte mit minus 6,5 Prozent eine negative Entwicklung und setzt eine rückläufige Entwicklung fort, die sich bereits im Gesamtjahr 2019 gezeigt hatte.

Zur Übersicht