Neuer Markt für heimische Firmen?
Nordkorea sucht das Gespräch
Zu Gast war Botschaftsrat Kim Chol Jun, einer der ranghöchsten Diplomaten seines Landes in Europa. Das Gespräch mit regionalen Unternehmen stand unter dem Eindruck des Gipfeltreffens von US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un. Kim Chol Jun betonte, dass Nordkorea bessere Beziehungen zu Südkorea und den USA anstrebe. „Wir wollen den Waffenstillstand von 1953 in ein Friedensabkommen überführen", so der Botschaftsrat. Der aktuelle nordkoreanische Vorschlag zur Vereinigung Koreas ist, eine Föderation von Nord und Süd zu gründen, also ein Land mit zwei Systemen und Ideologien.
Aus Sicht der regionalen Wirtschaft ist eine Stabilisierung der Lage auf der koreanischen Halbinsel essentiell für die weitere wirtschaftliche Entwicklung im ostasiatischen Raum. „Wir hoffen auf weitere Schritte der Annäherung und auf einen dauerhaften Frieden“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Epp.
Nordkorea hat Interesse an Investitionsgütern aus Textilindustrie und Maschinenbau. Derzeit sind Lieferungen allerdings nicht möglich. Es gelten umfangreiche Sanktionen. Sollten diese im Zuge von weiteren Verhandlungen abgebaut werden, könnten heimische Hersteller und Lieferanten beim Aufbau von Infrastruktur, Landwirtschaft und Industrie unterstützen. „Nordkorea kann perspektivisch ein spannender Markt werden. Sollte die Entwicklung der letzten Wochen voranschreiten, können wir uns eine Wirtschaftsdelegation aus der Region vorstellen, um vor Ort Gespräche zu führen“, so IHK-Außenwirtschaftsexperte Martin Fahling.