Pandemie belastet erneut zahlreiche Branchen

„Nicht mehr viel Zeit“

„Wir haben das Pandemiegeschehen nicht mehr im Griff. Handel, Gastgewerbe, Marktkaufleute und viele Dienstleister sind jetzt wieder die Leidtragenden“, sagt IHK-Präsident Christian O. Erbe.

„Nicht mehr viel Zeit“Foto: bluedesign / stock.adobe.com

Die Auswirkungen auf die Geschäfte der betroffenen Branchen sind laut Rückmeldungen bei der IHK enorm. Für viele Betriebe sind die Wochen vor Weihnachten die umsatzstärkste Phase des Jahres und diese droht nun erneut auszufallen. „Weihnachtsfeiern werden abgesagt, Märkte finden nicht statt und die Kunden sind völlig verunsichert. Nicht wenige Unternehmerinnen und Unternehmer können nicht absehen, wie es geschäftlich weitergeht“, so Erbe.

Aus diesem Grund müssen aus Sicht der IHK die finanziellen Hilfen für Corona-betroffene Firmen unbedingt fortgesetzt werden, sagt Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Epp: „Wir brauchen aber schlankere Antragsverfahren und schnellere Auszahlungen.“ Stattdessen mehren sich bei der IHK gerade Klagen von Unternehmen, die für die erste Corona-Soforthilfe Unterlagen und Berechnungen nachreichen müssen. Knackpunkt ist in vielen Fällen der Liquiditätsengpass. Er wurde nicht rückwirkend, sondern nur für kommende Liquiditätsengpässe gewährt. Daher kann ein Rückzahlungsbedarf entstehen, obwohl Unternehmen einen Liquiditätsengpass erlitten haben. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn die Corona-bedingten Umsatzeinbrüche vor der Antragstellung entstanden sind und der Antrag erst später gestellt werden konnte. „Diese mögliche Rückzahlung kommen zur Unzeit, wenn Betriebe gerade jetzt in die nächste Krise rutschen“, so Epp. Die IHKs haben dem Land dringend ans Herz gelegt, die Verwaltungsvorschrift abzuändern.

Testen, Impfen, Abstand, Masken und Hygiene
Das Präsidium der IHK Reutlingen appelliert an Unternehmerinnen, Unternehmer und die Beschäftigten, sich impfen zu lassen. „Wir müssen alles tun, um die vierte Welle zu brechen und da kann jede und jeder Einzelne seinen Beitrag leisten“, sagt IHK-Präsident Erbe. Neuerliche Lockdowns und einschneidende Maßnahmen für Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen müssen aus Sicht der Wirtschaft unbedingt vermieden werden. „Nur über konsequentes Testen, Impfen, Abstand halten, Maske tragen und Hygiene haben wir eine Chance, die Pandemie zurückzudrängen“, so Erbe. „Wir haben aber nicht mehr viel Zeit.“

Dem Präsidium der IHK gehören Christian O. Erbe (Erbe Elektromedizin GmbH), Dr. Daniela Eberspächer-Roth (Profilmetall GmbH), Verena Hertsch (Möck Lebensmittel e.K.), Dr. Thomas Lindner (Groz-Beckert KG), Dr. Hans-Ernst Maute (Joma-Polytec GmbH), Robin Morgenstern (Morgenstern AG), Johannes Schwörer (Schwörer Haus KG) und Dr. Stefan Wolf (Elring Klinger AG) an. Präsident sowie Vizepräsidentinnen und Vizepräsidenten werden aus der Mitte der Vollversammlung, dem höchsten Gremium der IHK, gewählt.

Dr. Wolfgang Epp

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