Mehr Geld fürs Portemonnaie
Neuer Kaufkraftatlas der IHK
Im zweijährigen Rhythmus veröffentlicht die IHK den Kaufkraftatlas mit den einzelhandelsrelevanten Kennziffern für die gesamte Region Neckar-Alb. Er zeigt, dass die Bewohner im Landkreis Reutlingen im Durchschnitt 5.700 Euro (+3,1 Prozent gegenüber 2011), im Landkreis Tübingen 5.534 Euro (+3,4 Prozent) und im Zollernalbkreis 5.568 Euro (+3,6 Prozent) im Einzelhandel ausgeben. Die einzelhandelsrelevante Kaufkraft gibt den Anteil der Kaufkraft an, der für Ausgaben im Einzelhandel zur Verfügung steht. Sie ist um andere Ausgaben wie etwa Miete, Versicherungen oder Reisen bereinigt.
Ausgaben verteilen sich
Die neuen Zahlen sind gute Nachrichten für alle Händler. Gleichwohl dürfen die Steigerungen nicht falsch gedeutet werden, sagt Karin Goldstein, Bereichsleiterin bei der IHK. "Die Kunden verteilen ihre Ausgaben. Sie kaufen lokal vor Ort, sie kaufen auch in der Nachbarstadt oder auf der grünen Wiese und sie kaufen immer häufiger online."
"Top Ten" fast unverändert
Bricht man die Ergebnisse auf die einzelnen Gemeinden in der Region herunter, liegt wie schon vor zwei Jahren Jungingen mit einer einzelhandelsrelevanten Kaufkraft pro Kopf von 6.670 Euro auf Rang eins. Auf den Rängen zwei und drei haben Riederich (6.285 Euro) und Dettenhausen (6.274 Euro) gegenüber 2011 die Plätze getauscht.
Beim Umsatz pro Kopf liegt Metzingen mit 18.592 Euro weiter auf Platz eins. Es folgen Balingen mit 8.439 Euro, Reutlingen hat sich mit 7.487 Euro einen Platz verbessert, gefolgt von Hechingen mit 7.473 Euro auf Platz vier. Innerhalb der drei Landkreise der Region haben sich die Einzelhandelsumsätze pro Kopf im Zollernalbkreis mit einem Zuwachs von +4,0 Prozent am stärksten entwickelt. Im Landkreis Reutlingen sind die Umsätze um +2,7 Prozent angestiegen. Im Landkreis Tübingen liegt das Umsatzwachstum pro Kopf bei +1,2 Prozent.
Münsingen legt zu
Aus Kaufkraft und Umsatz errechnet sich die sogenannte Zentralität. Sie zeigt an, ob es einer Gemeinde gelingt, Kaufkraftzuflüsse von außen zu generieren oder ob Kaufkraftabflüsse zu verzeichnen sind. Auch hier nimmt Metzingen mit einem Wert von 343,6 Rang eins ein (der Bundesschnitt liegt bei 100). Es folgen Balingen (156,4), Hechingen (150,6) und Reutlingen (144,5). Gewinner in den "Top 10" der Zentralität ist Münsingen. Die Stadt legt um 17,5 Prozent zu und erreicht nun Platz acht mit einer Zentralität von 120,9. Traditionell schwach ist die Zentralität von Tübingen ausgeprägt. Sie liegt nach den jüngsten Zahlen bei 74,6 (2011: 76,6).