Umweltzone Balingen

Neue Messungen sollen Klarheit bringen

Die umstrittene Umweltzone in Balingen wird Anfang des neuen Jahres noch einmal überprüft. Das zuständige Regierungspräsidium gibt dafür neue Messungen in Auftrag.

Neue Messungen sollen Klarheit bringenUmweltzone: Für zahlreiche Fahrzeuge ist an diesem Schild "Ende der Fahrt" angesagt. Bild: moonrun - Fotolia.com

Der Luftreinhalteplan für Balingen wird zwar wie geplant am 1. Januar 2017 in Kraft treten. Die darin vorgesehene Umweltzone kommt zunächst aber nicht zum Zuge. Die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) wird voraussichtlich bis Mitte Februar nochmals aktuelle Messungen zu der Schadstoffbelastung in Balingen durchführen. Die derzeit zu Grunde liegenden Messungen stammen aus 2013. Erst wenn die neuen Messungen ergeben sollten, dass der zulässige Jahresmittelwert an Stickoxiden von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter weiterhin überschritten wird, soll die Umweltzone zum 1. April 2017 in Kraft treten. „Damit liegen dann aktuelle Werte vor, die zeigen, ob unsere Maßnahmen, die Linksabbiegespur und Tempo 30 auch tagsüber in Endingen sowie der Kreisverkehr in der Wilhelmstraße, auch die erhofften Wirkungen zeigen", sagt Balingens Oberbürgermeister Helmut Reitemann.

Die IHK Reutlingen hatte ebenfalls Bedenken geäußert. Die Experten der IHK halten es nicht für sinnvoll, Maßnahmen zur Luftreinhaltung allein auf den Verkehr zu beschränken. Die Beispiele aus Reutlingen und Tübingen zeigen, dass Umweltzonen, die sich nur auf den Verkehr beschränken, nur bedingte Wirksamkeit entfalten. Es gibt weitere Verursacher, etwa die Hausbrände. Mit Blick auf Tempolimits hat die IHK darauf hingewiesen, dass diese geeignet sind, die Erreichbarkeit einer Stadt oder von Stadtteilen einzuschränken. Das hat Folgen für die lokale Wirtschaft, wie auch Unternehmen bei Gesprächen und Veranstaltungen immer wieder deutlich gemacht haben. Mit Blick auf Durchfahrtverbote sind zudem die Folgen für umliegende Gemeinden durch Ausweichverkehre zu berücksichtigen. Weiter hat die IHK darauf hingewiesen, dass es unbedingt Regelungen für Altfahrzeuge geben muss. Für Unternehmen, die aus wirtschaftlichen Gründen Altfahrzeuge nicht zeitnah ersetzen können, wirken Umweltzonen existenzbedrohend.

Thorsten Schwäger

Thorsten Schwäger

Infrastrukturpolitik, Verkehr und Gefahrgut,
IHK-Zentrale
Position: Verkehr und digitale Infrastruktur
Schwerpunkte: Infrastruktur und Medienpolitik, Digitalisierungsausschuss, Branchenbetreuung: Verkehr, Verkehrsausschuss, Digital Hub
Telefon: 07121 201-234
E-Mail schreiben
vCard herunterladen
Zur Detailseite


Zur Übersicht