IHK-Treffen bei Schwörer Haus

Nachhaltigkeit am Bau

„Der Gebäudebestand in Deutschland kann als Stofflager interpretiert werden. Dieses Lager baut sich weiter auf. Es werden mehr Stoffe zugeführt als durch Rückbau und Recycling den Kreislauf wieder zugeführt werden“, sagte Prof. Thomas Lützkendorf vom Karlsruher Institut für Technologie beim IHK-Treffen bei der Firma Schwörer Haus. „Bau und Erhalt von Gebäuden verursacht erhebliche Energie und Stoffströme mit entsprechenden Wirkungen auf die globale und lokale Umwelt. Daher kommt der Bau- und Immobilienwirtschaft einschließlich der vor- und nachgelagerten Branchen bei der Einhaltung der Ziele zum Schutz des Klimas und der Schonung primärer Rohstoffe eine enorm wichtige Rolle zu.“

Nachhaltigkeit am Bau

Lützkendorf sprach beim gemeinsamen Treffen der IHK-Netzwerke Nachhaltigkeit und Bau- und Immobilienwirtschaft, an dem 35 Firmenvertreterinnen und -vertreter teilnahmen, über die Handlungsoptionen entlang der Wertschöpfungskette Bau und erläuterte Möglichkeiten des Informationsaustauschs zwischen den beteiligten Akteursgruppen. In seinem Vortrag richtete der gelernte Bauingenieur und Professor für Ökonomie und Ökologie des Wohnungsbaus seinen Blick einerseits auf den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden und andererseits auf die Rolle der am Bau Beteiligten. „Es gilt, in die Langlebigkeit und Reparierbarkeit von Produkten zu investieren. Die Schonung primärer Rohstoffe ist oberstes Ziel. Es ist wichtig, die Rückbaumöglichkeiten von Gebäuden und die Recyclingmöglichkeiten von Bauprodukten gleich mitzudenken. Die Dokumentation der stofflichen Zusammensetzung von Gebäuden in Materialinventaren und der Eigenschaften von Materialien und technischen Systemen in Produktpässen ist ein wichtiger Beitrag auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft.“

Gastgeber der Veranstaltung war die Schwörer Haus KG in Hohenstein-Oberstetten. Dort stellte Firmenchef Johannes Schwörer den geschlossenen ökologischen Produktionskreislauf bei der Herstellung von Fertighäusern vor, ein Markenzeichen des Fertighausherstellers. Bei der gemeinsamen Werksführung wurde gezeigt, wie die Theorie in der Praxis gelebt werden kann. Als Klimaschutz-Unternehmen ist die Nachhaltigkeit sowohl im Unternehmen als auch bei den Produkten seit Jahren fest in der Firmenphilosophie verankert. Schwörer: „Der sparsame Umgang mit allen Ressourcen und das Leben im Einklang mit der Umwelt hatten für uns als bodenständiges Unternehmen schon immer eine große Bedeutung.“ Eng verbunden mit dem Aspekt der Ressourcenschonung ist auch der Aspekt der Wirtschaftlichkeit, denn „das Ganze muss sich schlussendlich auch für Bauherrn und den Baubeauftragten betriebswirtschaftlich rechnen.“

Aus Sicht von IHK-Expertin Antonia Hettinger bietet die Fokussierung auf Nachhaltigkeit rund um Bau und Immobilien große Chancen. „Wir schonen die Umwelt und entwickeln neue Geschäftsmodelle, die letztlich auch Arbeitsplätze schaffen und sichern.“

Hintergrund
IHK-Netzwerk Bau- und Immobilienwirtschaft
Dieses Netzwerk bietet Informationen und Expertentipps über Regularien, Trends und Neuigkeiten der Baubranche. Neben dem Erfahrungsaustausch soll die Branche auch regional an Aufmerksamkeit gewinnen. Es richtet sich an Verantwortliche von Bauträgern, Bauunternehmen, Immobilienverwaltungen sowie Makler- und Architekturbüros und Ingenieurdienstleister.
Infos zum IHK-Netzwerk Bau- und Immobilienwirtschaft

IHK-Netzwerk Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit ist zu einem wichtigen Leitprinzip für Unternehmen geworden. Sie übernehmen gesellschaftliche Verantwortung für ihr wirtschaftliches Handeln. Dies umfasst soziale, ethische, ökologische und ökonomische Aspekte. Das IHK-Netzwerk beschäftigt sich mit Möglichkeiten der Implementierung von Nachhaltigkeitsaspekten in die Unternehmensstrategie sowie mit Anwendungs- und Handlungsfeldern der Nachhaltigkeit.
Infos zum IHK-Netzwerk Nachhaltigkeit

Antonia Hettinger

Antonia Hettinger

Hauptgeschäftsführung
IHK-Zentrale
Position: Leiterin Volkswirtschaft & regionale Wirtschaftspolitik
Schwerpunkte: Volkswirtschaft und regionale Wirtschaftspolitik, Konjunkturumfragen, IHK-Netzwerk Bau- und Immobilienwirtschaft, IHK-Netzwerk Projektmanagement
Telefon: 07121 201-256
E-Mail schreiben
vCard herunterladen
Zur Detailseite

Tatjana Capriotti

Tatjana Capriotti

Standortmarketing und Netzwerke
IHK-Zentrale
Position: Projektmanagerin Netzwerkbüro
Schwerpunkte: Netzwerkbüro, Netzwerke IT, TK & Multimedia, IT-Leitung und Nachhaltigkeit
Telefon: 07121 201-224
E-Mail schreiben
vCard herunterladen
Zur Detailseite