IHK vor Ort in Geislingen

"Nach vorne denken"

Steigende Energie- und Rohstoffpreise, Materialknappheit, Fachkräftemangel: Bei „IHK vor Ort“ in Geislingen tauschten sich Bürgermeister Oliver Schmid und lokale Unternehmerinnen und Unternehmer über die aktuellen Krisen aus. Gastgeber war die Thomas Preuhs Holding in Geislingen-Binsdorf.

Nach vorne denkenUnternehmer Thomas Preuhs, der Geislinger Bürgermeister Oliver Schmid und Matthias Miklautz, der Leiter der IHK-Geschäftsstelle Zollernalbkreis (von links).

Die hohe Krisendichte wirkt sich auch in der Region Neckar-Alb zunehmend auf die Unternehmen aus. Der IHK-Konjunkturklimaindex, der die wirtschaftliche Lage sowie die Zukunftseinschätzung regionaler Betriebe wiedergibt, ist zum zweiten Mal in Folge gesunken. Mit einem Wert von 115 Punkten fiel er sogar unter sein langjähriges Mittel. Wie gehen Unternehmen mit den aktuellen Herausforderungen um?

Trotz allem „nach vorne denken“, lautet der Rat von Unternehmer Thomas Preuhs. Auf seinem Unternehmensgelände werden derzeit die Weichen in Richtung Zukunft gestellt. Kernthema der Thomas Preuhs Holding sind erneuerbare Energien und auch am Firmenstandort selbst wird großer Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz gelegt. 2022 werde man trotz der aktuellen Krisen mehrere Millionen Euro investieren, so Preuhs. Viel getan werde auch dafür, dass sich die aktuell 270 Beschäftigten wohlfühlen. Das Vorhaben, die Beschäftigtenzahl bis Anfang nächsten Jahres auf 300 zu steigern, sei zugleich Hauptherausforderung: „Gute Fachleute zu gewinnen, ist schwierig“, sagte Preuhs.

Dies bestätigte der Geislinger Bürgermeister Oliver Schmid. In den vergangenen Jahren habe die Stadt erheblich investiert, etwa in die Sanierung des Schulcampus. „Schule und Bildung sind für uns sehr wichtig“, betonte er. Gerade im Bereich der frühkindlichen Bildung habe sich viel getan, der Markt für pädagogische Fachkräfte sei jedoch leergefegt – eine große Herausforderung für die Kommunen.

Auf dem Weg zur Klimastadt
Nachdem in Sachen Breitbandausbau lange kein Telekommunikationsunternehmen Interesse am ländlichen Raum signalisiert habe, habe man Vorarbeit geleistet und die Backbone-Trasse verlegt. „Dieses Netz werden wir auch nicht aus der Hand geben“, betonte Schmid. Nach dem jüngsten Markterkundungsverfahren zeichnet sich ab, dass ein privater Anbieter konkretes Interesse zeigt, die Stadt und die Stadtteile mit Breitbandanschlüssen zu erschließen. Darüber hinaus beschreite Geislingen weiterhin erfolgreich den Weg zur „Klimastadt“, erläuterte Oliver Schmid. Südöstlich von Erlaheim soll eine größere Photovoltaikanlage entstehen.

„Unglaublich stark“ sei die Nachfrage nach Wohn- und Gewerbeflächen. Im Gewann „Flachsland“ wird ein vier Hektar großes Areal zu einem Gewerbegebiet erschlossen. Da sich die Stadt aufgrund von Schutzgebieten „kaum noch nach außen ausdehnen kann“, gewinnt die Nachverdichtung zunehmend an Bedeutung. Sehr positiv: In der Kernstadt konnten 85 Grundstücke wieder einer Wohnbebauung zugeführt werden. Dieser Wohnraum ist auch wichtig für die Gewinnung von Fachpersonal. Mit welchen Maßnahmen die IHK Betriebe bei der Fachkräftesicherung unterstützt, erläuterte Matthias Miklautz, der Leiter der IHK-Geschäftsstelle Zollernalbkreis.

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Matthias Miklautz

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