IHK-Gremium fordert verlässliche Öffnungsperspektive
„Mutiger, flexibler und innovativer“
Seit Monaten dürfen Handel, Gastgewerbe, Tourismus, Veranstaltungswesen und viele Dienstleister faktisch nicht mehr öffnen. Das wirtschaftliche Leben der Region ist in diesen Branchen mehr oder weniger zum Erliegen gekommen. „So darf es nicht weitergehen. Eigenverantwortung und Selbstbestimmung von unternehmerisch denkenden Menschen muss dringend wieder ermöglicht werden“, fordert Thomas Lindner und plädiert für eine verlässliche und planbare Öffnungsperspektive. „Bisher schaut die Politik nur auf die Inzidenzzahlen. Ob Unternehmen oder ganze Branchen gut funktionierende Hygiene- und Testkonzepte haben, bleibt in der ganzen Diskussion außen vor.“
Kritik an Corona-Bürokratie
In der jüngsten Sitzung des IHK-Gremiums Zollernalb wurde zudem viel Kritik an der Corona-Bürokratie laut. „Der Impfprozess ist ein Negativbeispiel. Ich verstehe nicht, warum Aufklärung und Belehrung nicht im Vorfeld digital erfolgen können, wenn sie denn in diesem Umfang überhaupt nötig sind“, sagt der Gremiumsvorsitzende. Gleiches gilt für die Bewilligung und Auszahlung von Fördermitteln für die geschlossenen Unternehmen. „Wir wollen einzelne Betrugsfälle verhindern und bauen eine Bürokratie auf, die am Ende kaum zu überwinden ist und dazu führt, dass das Geld erst Monate später bei den Betroffenen landet.“
Aus Sicht von Lindner müssen Politik und Verwaltung „mutiger werden, flexibler agieren und viel innovativer arbeiten als sie es heute tun.“ Dazu gehört es, Verantwortung abzugeben und nicht alles von Berlin aus entscheiden zu wollen. „Der zuletzt viel gescholtene Föderalismus ist die richtige Antwort. Vor Ort entscheiden, mit wenig Bürokratie umsetzen und schneller werden. Die Verantwortlichen vor Ort dann aber auch direkt in die Pflicht nehmen. So ginge es flexibler und wohl auch besser.“