IHK warnt vor betrügerischen Angeboten
Millionennachlass sucht Erben

Die Zahlen sind verlockend: 14,25 Millionen Euro von einem Verstorbenen, der genau ihren Nachnamen trägt. Und: Er war ledig und kinderlos. Das Geld liegt angeblich in einem südeuropäischen Land und wartet quasi nur darauf, dass ein Angehöriger es abruft. Die Mail kommt von einem Anwalt, der sich nach eigener Aussage verzweifelt bemüht, einen Erben zu finden. Klar, die Sache hat einen Haken. Das Erbe gibt es nämlich nicht. Stattdessen sollen die Angeschriebenen für angeblich anfallende Gebühren im Ausland Vorschüsse zahlen.
Diese Mails kursieren nach Beobachtung der IHK Reutlingen derzeit wieder verstärkt und kommen vorzugsweise aus europäischen Ländern. „Wer solche Angebote bekommt, sollte wirklich mehrfach hinschauen, ob das mit rechten Dingen zugehen kann“, sagt Christoph Müller, Bereich Recht und Steuern bei der IHK.
Amtlich aussehende Rechnungen
Aber nicht nur bei plötzlichen Erbschaften ist Vorsicht geboten. Derzeit kursieren erneut behördlich aussehende Rechnungen über einen Handelsregistereintrag oder vorausgefüllte Formulare über Anzeigen in angeblichen Branchenverzeichnissen. Sie gehören zu den Maschen der Betrüger, „auf die leider immer wieder Unternehmerinnen und Unternehmer hereinfallen“, sagt Experte Christoph Müller. Die Folge: Ein teurer Spaß und oft mit andauerndem Ärger, weil ein Vertrag über zwei oder mehr Jahre abgeschlossen wird.
Falsche Mails: Täuschend echt
Daneben tauchen massenweise Mails auf – etwa als Rechnungen von Telefonanbietern, angebliche Konten- oder Kreditkartenabrechnungen oder Sperrungen von Kundenkonten. Auch hier werden die Täuschungen immer besser, weil die Empfänger mittlerweile sogar mit persönlicher Anrede angesprochen werden und die Logos der angeblichen Absender eingesetzt werden. Das Ziel dieser E-Mails ist immer das gleiche: Entweder soll der Empfänger Geld überweisen, persönliche Daten preisgeben oder virenverseuchte E-Mail-Anhänge oder Links öffnen.
Eine Liste mit zurzeit bekannten Abzock-E-Mails und Tipps, wie man betrügerische Pishing-E-Mails erkennt, gibt es auf der Internet-Seite der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg.
