Azubis: Corona-Lücke besteht weiter
Mehr Verträge, aber viele offene Stellen
Mit 1.530 neu eingetragen Ausbildungsverträgen in Industrie, Handel und Dienstleistungsgewerbe entwickelt sich die Lage weiter erfreulich. Bei den gewerblich-technischen Berufe sind es derzeit 671 Verträge. Das ist ein Plus von 1,2 Prozent im Vergleich zu Vorjahresmonat. Im kaufmännischen Bereich wurden 859 neue Ausbildungsverträge geschlossen. Dies entspricht einem Zuwachs von 12,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.
Obwohl die Zahl der neu eingetragenen Ausbildungsverträge seit 2021 jedes Jahr steigt, ist der starke Rückgang an Neuverträgen infolge der Corona-Krise noch nicht vollständig aufgeholt. Im Vergleich zum Juni 2019, damals waren es 1.662 Verträge, sind aktuell 7,9 Prozent weniger Ausbildungsverträge eingetragen. „Die Pandemie mit ihren Firmen- und Schulschließungen hat auch der dualen Ausbildung enorm geschadet, weil Schülerinnen und Schüler keine Praktika machen konnten und kaum Berufsorientierung stattfand“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Epp. Aktuell sind in der IHK-Lehrstellenbörse noch 459 offene Ausbildungsangebote für die Landkreise Reutlingen, Tübingen und Zollernalb zu finden.
Vorbilder sind wichtig
Berufsorientierung und gute Vorbilder sind aus Sicht der IHK wichtige Schlüssel, um Jugendlichen die Ausbildung als gleichwertige Alternative zum Studium nahe zu bringen. Sie engagiert sich daher weiter dafür, den Schulunterricht um praktische Erfahrungen anzureichern – etwa über Partnerschaften mit Unternehmen, Praktika oder den konkreten Kontakt zu anderen jungen Leuten, die schon eine Ausbildung machen und als Ausbildungsbotschafter in die Klassen kommen. „Wenn man sieht, was andere machen und wie ihnen das gefällt, bekommt man vom Beruf und der Ausbildung einen ganz anderen Eindruck“, erklärt Thorsten Leupold, Bereichsleiter Ausbildung bei der IHK Reutlingen. Deswegen geht die IHK längst den Weg, über Social Media den spannenden Alltag von Azubis zu zeigen: Regional über die Instagram-Serie „Azubis@Work“ oder die bundesweite Kampagne „JETZT #KÖNNENLERNEN“.