IHK-Vollversammlung
Mehr Digitalisierung nötig
Mit Blick auf die konjunkturelle Lage zeigte sich die Ministerin sehr optimistisch. 2017 werde das achte Wachstumsjahr in Folge, der Ausblick sei ebenfalls gut. Diese Entwicklung macht sich auch auf dem regionalen Arbeitsmarkt bemerkbar. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote in den Landkreisen Reutlingen, Tübingen und Zollernalb liegt aktuell mit 3,1 Prozent leicht unter dem Landeswert. „Dieser Erfolg beruht auf unserer spezifisch baden-württembergischen Wirtschaftskultur – und zu der gehört die Selbstverwaltung über die Kammern in die Regionen.“
Nachholbedarf sieht Hoffmeister-Kraut bei der Digitalisierung. „Die Entwicklung und der künftige Wohlstand unseres Landes hängen davon ab, dass wir den digitalen Transformationsprozess in Wirtschaft und Gesellschaft erfolgreich meistern.“ Vor allem kleine Unternehmen müssten den Wandel für sich gestalten. „Unsere Stärke ist die Technologieführerschaft und der enge Kontakt zum Kunden und das muss so bleiben.“ Die Landesregierung investiere derzeit stark in den Ausbau der Breitband-Infrastruktur. „Diese Maßnahmen genießen hohe Priorität.“
Geschwindigkeit erhöhen
Mit Blick auf die Anbindung des ländlichen Raums mahnte IHK-Präsident Christian O. Erbe mehr Geschwindigkeit beim Ausbau und größere Bandbreiten an. Die Entwicklung von Firmen ist ohne digitale Infrastruktur nicht mehr denkbar, so Erbe: „Die Wirtschaft braucht einen Rahmen, in dem sie ihre Geschäftsmodelle neu aufstellen kann. Infrastruktur ist das A und O. Wir müssen in Gigabyte und nicht im Megabyte denken.“
Die IHK Reutlingen wird ihre Aktivitäten rund um die Digitalisierung weiter ausbauen. Die ersten Kurse der erst im Frühjahr neu gegründeten IHK-Akademie IT & Digitalisierung sind angelaufen. Die Vollversammlung beschloss nun zudem für die politische Flankierung des Themas einen Ausschuss Digitalisierung zu gründen. Außerdem hat die IHK beim Wirtschaftsministerium einen Antrag zur Gründung eines sogenannten „Digital Hub“ für die Region Neckar-Alb gestellt. Mit dem „Digital Hub“ sollen vor allem kleine Unternehmen bei der digitalen Transformation ihrer Geschäftsmodelle unterstützt werden. Der Antrag wird unter anderem von den drei Landkreisen der Region, der Handwerkskammer und den Städten Reutlingen, Tübingen und Balingen unterstützt. Das Projekt soll ein Gesamtvolumen von 750.000 Euro haben.