So international ist Neckar-Alb

„Made in Germany“ als Verkaufsschlager

Die Firmen in der Region Neckar-Alb werden immer internationaler. Das zeigt die jüngste Außenwirtschaftsumfrage der IHK Reutlingen.

„Made in Germany“ als VerkaufsschlagerFoto: Kletr - Shutterstock.com

Die Welt beginnt vor der eigenen Haustür. So verwundert es nicht, dass bei den Export- und Importverbindungen Österreich und die Schweiz die Nase vorn haben. Von den 735 Unternehmen, die sich an der Außenwirtschaftsumfrage beteiligt haben, berichten jeweils über 500 über Exportbeziehungen zu den südlichen Nachbarn, um die 170 importieren. Der enge Draht wird auch deutlich, wenn man sich die Zahl der Niederlassungen anschaut: 36 regionale Firmen haben Niederlassungen in der Schweiz, 35 in Österreich.

Zu den traditionell starken Exportländern der Region gehören Frankreich, die Niederlande und Italien. Die Italiener sind zugleich die regionalen Einfuhrkönige – zumindest gemessen an der Zahl der bestehenden Importverbindungen (240). Frankreich liegt bei den Auslandsniederlassungen vorn: Fast 50 Unternehmen aus den Landkreisen Reutlingen, Tübingen und Zollernalb sind mit eigener Niederlassung jenseits des Rheins aktiv.

International aktiv: So viele wie nie zuvor 
Waren und Dienstleistungen aus der Region kommen im Ausland gut an. Der Grund ist altbekannt und doch aktueller denn je: „Made in Germany“ ist und bleibt ein Verkaufsschlager. „Ob Maschinen, Fahrzeugteile oder immer häufiger auch Engineering-Leistungen. Die heimischen Firmen glänzen mit Know-how und Verlässlichkeit“, erklärt Martin Fahling, Bereichsleiter International bei der IHK.

Dass immer mehr Unternehmen Märke außerhalb Deutschlands erschließen, erleben die IHK-Außenwirtschaftsexperten auch in der täglichen Beratung und bei den IHK-Veranstaltungen zu Exportthemen. „Es sind längst nicht mehr nur die größeren Namen, die fast überall auf der Welt aktiv sind. Immer mehr kleinere Betriebe gehen diesen Weg und das sehr erfolgreich“, beobachtet Fahling. Nach IHK-Berechnungen sind aktuell rund 2.000 Firmen aus der Region im Auslandsgeschäft aktiv. So viele wie nie zuvor. Für 2015 rechnet die IHK mit erneut über sieben Milliarden Euro Auslandsumsatz bei den größeren Unternehmen des produzierenden Gewerbes.

Jenseits von Europa 
Was die IHK-Umfrage auch zeigt: Immer mehr Firmen erschließen sich die Außenhandelswelt jenseits europäischer Grenzen. Gerade die großen Volkswirtschaften locken. Die USA gehören sowohl bei der Zahl der Export- wie der Importverbindungen längst zur Top 10. Außerdem zählt die IHK-Statistik für die USA 39 Niederlassungen sowie 15 Produktionsstätten. Ähnliches Bild mit China: Bei den Außenhandelsbeziehungen rangiert das Land der Mitte nur auf Rang 17. Als Ort für Niederlassungen und Produktionsstätten schiebt sich China indes schon auf Rang sechs. Zählt man nur die Produktionsstätten, kommt das Land sogar regional auf Rang zwei. 
„Firmen, die in China Geschäfte machen wollen, kommen oft an einem eigenen Engagement vor Ort nicht vorbei“, sagt Fahling. „Abnehmer verlangen in vielen Branchen, dass Zulieferer mitziehen. Und auch die chinesische Administration legt Wert drauf, dass vor Ort produziert wird.“

Die Internationalisierung der Region lässt sich auch an den heimischen Leitindustrien ablesen. Im Maschinenbau teilen sich die Schweiz und Frankreich den ersten Platz unter den Handelspartnern, gefolgt von Österreich und Italien. In China und Russland ist die Branche mit knapp 50 Prozent der an der Umfrage beteiligten Maschinenbauunternehmen ebenfalls gut aufgestellt. Ein ähnliches Bild zeigt die Textil- und Bekleidungsbranche. Hier liegt Österreich auf dem ersten Platz, gefolgt von der Schweiz und den Niederlanden. Die für diese Branche beliebten Drittländer sind die Türkei und China. In der Medizintechnik liegt Frankreich auf Platz eins – vor Österreich und den Niederlanden. Die Branche handelt außerdem gerne mit China, Japan und den Vereinigten Arabischen Emiraten.

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Dem Thema Internationalisierung widmet sich ausführlich das IHK-Magazin "WNA | Wirtschaft Neckar-Alb" in der Ausgabe Dezember 2015.

Martin Fahling

Martin Fahling

International & internationale Fachkräfte,
IHK-Zentrale
Position: Bereichsleiter
Schwerpunkte: Grundsatzfragen, Außenwirtschaftspolitik, Beratungen
Telefon: 07121 201-186
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