Energieeinsparung in der Praxis

Lohnende Investitionen

„Investitionen in Klimaschutz lohnen sich“, sagte Dr. Andre Baumann, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württemberg, beim Besuch der Sauter Feinmechanik GmbH. Das Unternehmen hat seit dem Jahr 2000 die Hälfte seiner Energiekosten eingespart.

Lohnende InvestitionenDr. Andre Baumann, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württemberg, beim Besuch der Sauter Feinmechanik GmbH mit Geschäftsführer Heiko Müller (rechts im Bild).

Grund des Besuchs war das landesweite Förderprogramm „Kompetenzstelle für Energieeffizienz“, kurz KEFF. Mit ihm sollen kleine und mittlere Unternehmen dabei unterstützt werden, Potenziale beim Energie- und Ressourcenverbrauch aufzudecken. „Im Unternehmensbereich gibt es nach wie vor riesige Effizienzpotenziale. Sie sind nicht immer offensichtlich und manchmal nicht einfach zu heben. Aber wenn man sich daran macht, lässt sich ökologisch und ökonomisch ein echter Gewinn daraus ziehen“, so Staatsekretär Baumann.

Bei Sauter in Metzingen stehen Energieeffizienz und die Einsparung von Ressourcen schon lange auf der Tagesordnung. Durch neue Fenster und Isolierung im Bereich der Produktion hat der Betrieb seit 2013 rund 30 Prozent an Heizkosten vermieden. Im Detail sind dies 5.000 Liter Heizöl, 5.000 m³ Gas und 80 Tonnen Pellets. Knapp 50.000 kWh Strom werden jedes Jahr zudem dadurch eingespart, dass mittlerweile auf einem Drittel der Dachfläche Photovoltaik-Module liegen. „Wir wollen auf sinnvolle Art und Weise Kosten einsparen und unseren Beitrag für einen nachhaltigen Klimaschutz leisten“, erläuterte Heiko Müller, Geschäftsführer der Sauter Feinmechanik GmbH. Dazu gehört auch, das Unternehmen nach und nach auf Wärmerückgewinnung umzustellen. Die Wärme in der Abluft wird mittels eines Wärmetauschers separiert und zum Heizen genutzt. Erzielte Energieeinsparung: 20 Prozent. In den nächsten zwei Jahren soll die komplette Produktionshalle mit Wärme aus Rückgewinnung versorgt werden.

Energieverbrauch auf dem Prüfstand

Sauter hatte zuletzt das vom Land auch in der Region Neckar-Alb geförderte Projekt KEFF in Anspruch genommen. Unternehmen können an einem sogenannten „KEFF-Check“ teilnehmen. Dabei kommt ein Experte der IHK oder der Energie- und Klimaschutzagenturen der Landkreise ins Unternehmen und versucht zusammen mit der Firma vorhandene Verbrauchspotenziale aufzudecken. Auf den Prüfstand kommen neben der Energie auch weitere Ressourcen, die im Betrieb zum Einsatz kommen. „Wir bieten eine neutrale, unabhängige und kostenfreie Hilfestellung und wollen Unternehmen den Einstieg ins Thema eröffnen“, erklärt Benjamin Rath, Effizienzmoderator bei der IHK Reutlingen. Außerdem informieren die Experten über bestehende Fördermittel sowie die Möglichkeit, für weitere Schritte einen externen Energieberater mit ins Boot zu holen. IHK und Energie- und Klimaschutzagenturen bieten dazu eine Liste mit regionalen Energieberatern an und stehen dem Unternehmen bis zur Umsetzung einer Einsparmaßnahme begleitend zur Verfügung.

Zum Unternehmen

Die Sauter Feinmechanik GmbH aus Metzingen wurde 1946 durch Willy Sauter gegründet. Das Unternehmen ist Technologieführer im Bereich Werkzeugrevolver. Es entwickelt, produziert und vertreibt weltweit Kernkomponenten für die Werkzeugmaschinenindustrie. Dazu gehören Werkzeugrevolver, B-Achsen, Rundtische und Tooling. Mehr auf der Unternehmens-Website.

Zu KEFF

Hinter KEFF steckt die Kompetenzstelle für Energieeffizienz Neckar-Alb. Sie unterstützt vor allem kleine und mittlere Unternehmen beim effizienten Umgang mit Energie und Ressourcen. KEFF wird in der Region Neckar-Alb von einem Konsortium aus vier Partnern betrieben. Das sind die IHK Reutlingen (Koordinator) sowie die Energie- und Klimaschutzagenturen der Landkreise Reutlingen, Tübingen und Zollernalb. Der Effizienzmoderator der IHK ist für Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungsgewerbe zuständig, die Agenturen für die Handwerksbetriebe des jeweiligen Landkreises. Das regionale KEFF-Konsortium ist in das landesweite Netzwerk Energieeffizienz eingebunden und wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des Landes Baden-Württemberg gefördert. Weitere Informationen.

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