So unterstützen Betriebe beim Berichtsheft

Lern(fort)schritte festhalten

Das Berichtsheft spielt eine große Rolle in der Ausbildung. Es dient zur Dokumentation und Überprüfung der gelernten Inhalte sowohl für den Azubi als auch für den Ausbildungsbetrieb. Nicht zuletzt ist es Voraussetzung für die Zulassung zur Abschlussprüfung. Wir zeigen, wie Sie Ihre Azubis optimal unterstützen können.

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Ausbilderinnen und Ausbilder sollten darauf achten, dass die Berichtshefte ihrer Azubis ordentlich geführt werden. Das Berichtsheft weist nach, dass das Unternehmen die Inhalte der Ausbildungsverordnung vollumfänglich vermittelt. Es ist also wichtig, dass die Auszubildenden ihrer Pflicht nachkommen und den Ausbildern die Berichte regelmäßig zur Unterschrift vorlegen. Wenn die Ausbildungsinhalte nicht nach Plan ausgebildet werden oder das Unternehmen keinen Wert auf die Berichtserstellung legt, kann es zu Forderungen von Seiten des Auszubildenden kommen. 

Durch die Berichtsheftführung bestätigen die Auszubildenden, dass sie alle betrieblichen Lehrinhalte in der Praxis umgesetzt und verstanden haben, wie im Ausbildungsbetrieb vorgegangen wird. Bei der IHK eingetragene Ausbilder dürfen die Berichte überprüfen und unterschreiben. Diese „Kontrolltermine“ können auch für Gespräche und zum Austausch mit den Azubis genutzt werden. Wir haben einige Tipps für Ausbilderinnen und Ausbilder zusammengestellt:

Wie unterstütze ich als Betriebe meine Azubis bei der Berichtsheftführung?

  • Geben Sie den Auszubildenden die Sachliche und Zeitliche Gliederung und den betrieblichen Ausbildungsplan zur Hand. So wissen Ihre Azubis, welche Ausbildungsinhalte gelehrt und im Berichtsheft beschrieben werden müssen.
  • Besprechen Sie im Team ob das Berichtsheft handschriftlich, mit Textverarbeitung oder digital erstellt werden soll. Machen Sie Lust auf das Schreiben des Heftes indem Sie den Wert für Ihr Unternehmen in den Vordergrund stellen.
  • Behalten Sie die Termine der Zwischenprüfung oder Abschlussprüfung Teil 1 im Auge. Was muss bis dahin vermittelt sein, damit die Prüfung erfolgreich abgelegt werden kann? 

Welche konkreten Tipps gibt es für die Berichtsheftführung?

  • Vereinbaren Sie, welche Inhalte aus der Verordnung wann im Heft aufgegriffen werden sollen. Idealerweise korrespondieren diese mit den aktuellen Aufgaben oder Projekten in der Praxis.
  • Als Hilfe können sich Ihre Azubis immer zwei Fragen stellen, um ein Thema im Berichtsheft zu dokumentieren. Die Leitfragen lauten „Wie?“ und „Wofür?“. Also wie wurde das Thema konkret umgesetzt und in welchem Kontext steht es.
  • Vermeiden Sie einen Überhang von Produkt- oder Warenbeschreibungen und Definitionen. Diese können leicht über KI oder im Internet ermittelt werden. Schulthemen sollen im Bereich „Schule“ stichwortartig beschrieben werden und nicht im Feld „Betriebliche Unterweisung“.
  • Wichtig ist, dass die Auszubildenden den Sinn und Inhalt der Unterweisungen verstehen und wissen, wie sie Aufgaben umsetzen können. Auch wenn manches banal erscheint, die Beschreibung der Tätigkeit anhand der Leitfragen setzt den Lernprozess in Gang und dokumentiert den Lernfortschritt.
  • Die Unterweisung soll im Berichtsheft ausführlich dokumentiert werden und kann gerne mit Anhängen (Anleitungen, Flyer, Publikationen, Fotos etc.) zum Thema ergänzt werden.

Wie kann ich sicherstellen, dass meine Azubis ihre Berichtshefte ordentlich führen?

  • Lassen Sie sich die Berichte wöchentlich vorlegen und nutzen Sie den Abgabetermin zum Austausch mit den Auszubildenden. So stärken Sie das Miteinander im fachlichen und sozialen Kontext.
  • Bei Prüfungsanmeldung bestätigen Betrieb und Auszubildender mit dem Berichtsheft, dass alle Ausbildungsinhalte in der vorgeschriebenen Ausbildungszeit gelehrt und gelernt wurden.
  • Über das Azubi-Infocenter werden die Hefte zukünftig hochgeladen und Stichprobenartig von der IHK überprüft, ob die Zulassungsvoraussetzungen erfüllt sind. Während der gesamten Ausbildung ist eine Kontrolle durch die Ausbildungsberater vor Ort im Betrieb möglich.
  • Bei Bewerbungen von Betriebswechslern, kann anhand des Heftes der aktuelle Stand der Ausbildung ermittelt und erhöhte Fehlzeiten erkannt werden. 
Marianne Kuhnke

Marianne Kuhnke

Ausbildung
IHK-Zentrale
Position: Ausbildungsberaterin
Schwerpunkte: Berufsausbildung – Kaufmännische Berufe, Hotel, Gastronomie (Landkreis Reutlingen)
Telefon: 07121 201-156
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