Regionale Exportbilanz
Leichtes Minus zur Jahresmitte
Die Exporte aus der Region fanden im ersten Halbjahr 2024 ihre wichtigsten Abnehmer in den Vereinigten Staaten. Unternehmen aus den Landkreisen Reutlingen, Tübingen und Zollernalb lieferten ihnen Waren im Wert von rund 1,2 Milliarden Euro. „Trotz konjunktureller Schwierigkeiten erwies sich die US-Wirtschaft als stabil. Betriebe in Neckar-Alb profitierten von der hohen Konsumbereitschaft und der Größe des Marktes“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Epp. Die Volksrepublik China belegt den zweiten Platz auf der Liste der Zielländer, an die die meisten regionalen Ausfuhren gingen. Auf den Plätzen 3 und 4 folgen dicht hintereinander Frankreich und die Schweiz.
Erneut höhere Exportquote
Die Exportquote in der Region erhöhte sich erneut und liegt zur Jahresmitte 2024 bei 59 Prozent (Jahresmitte 2023: 57 Prozent). Demnach erwirtschaften regionale Unternehmen unverändert fast zwei Drittel ihrer Umsätze im Ausland. „Trotz aller Krisen haben sich speziell die Mittelständler im Auslandsgeschäft behaupten können“, sagt Dr. Wolfgang Epp. „Unterbrochene Lieferketten, bürokratische Auflagen, hohe Preise und Energiekosten sowie unsichere internationale Rahmenbedingungen – wie Sanktionen, Sicherheits- und Zertifizierungsanforderungen – schränken die Außenwirtschaft derzeit jedoch stark ein.“
Internationalisierung als Erfolgsgeschichte
„Die Region Necker-Alb hat stärker von der Globalisierung profitiert als andere Regionen in Baden-Württemberg“, erklärt Martin Fahling, Bereichsleiter International bei der IHK. „Das zeigen die inflationsbereinigten Handelszahlen, die wir ermittelt haben.“ Der Wert der regionalen Exporte hat sich zwischen 1978 und 2023 verachtfacht – von 1,67 Milliarden Euro auf 13,4 Milliarden Euro. „Zwischen 1978 und 2003 verlief die Entwicklung parallel zum Landesdurchschnitt, ab dem Jahr 2003 – das ja am Anfang der Globalisierungsphase lag – haben sich die Exporte nochmals mehr als verdoppelt. In dieser Zeit sind die regionalen Exporte deutlich stärker gewachsen als die baden-württembergischen. Die Region konnte aufgrund ihrer soliden industriellen Basis nach- und aufholen, was ohne die Globalisierung nicht möglich gewesen wäre“, so Fahling.
Zahlen aus den Landkreisen
In den drei Landkreisen der Region haben sich die Exporte im ersten Halbjahr 2024 unterschiedlich entwickelt. Der Landkreis Tübingen konnte um 3,2 Prozent auf 760 Millionen Euro zulegen. Im Zollernalbkreis erfuhren die Exporte einen leichten Rückgang um 1,8 Prozent auf 1,22 Milliarden Euro. Im Landkreis Reutlingen verzeichnen die Statistiker ein Minus von 3,6 Prozent, die Exporte erreichten dort einen Wert von 4,62 Milliarden Euro.