IHK-Experte zieht 100 Tage-Bilanz
Kontakte knüpfen in Mandalay

Myanmar ist für viele deutsche Firmen noch ein weißer Fleck auf der Landkarte. Das vormalige Burma öffnet sich nach Jahren der Militärherrschaft langsam für Geschäfte mit anderen Ländern. „Myanmar hat 55 Millionen Einwohner. Es gibt einen großen Bedarf nach fast allen Waren. Die Infrastruktur ist ausbaufähig, etwa bei Straßen, Internetverbindungen oder dem Gesundheitswesen“, schildert Patrick Jung, der die kommenden drei Jahre für die IHK den Posten in der myanmarischen Wirtschaftsmetropole Mandalay bekleidet. Zu seinen Aufgaben gehört es, Kontakte zu knüpfen und Firmen in Deutschland mit Informationen über den noch unbekannten Markt zu versorgen. Jung ist der erste Wirtschaftsvertreter, der Mandalay für Deutschland betreut.
Netzwerk Myanmar entsteht
Der 41-Jährige hat sein Büro in der Mandalay Regional Chamber of Commerce & Industry (MRCCI) bezogen und unterstützt das dortige Team, die eigenen Strukturen zu verbessern. „Wir wollen unsere Erfahrungen mit dem Standortwissen von vor Ort verbinden.“ Die IHK ist derzeit dabei, ein Netzwerk Myanmar aufzubauen. Dies soll Firmen Kontakte zu geeigneten Geschäftspartnern vermitteln und aktuelle Wirtschaftsinformationen aufbereiten. Das Land ist vor allem für Unternehmen aus den Bereichen Textilherstellung, Metallverarbeitung und Maschinenbau interessant.
Zusammenarbeit in beide Richtungen
Der Kontakt nach Myanmar soll keine Einbahnstraße werden. Auch myanmarische Firmen zeigen Interesse an Deutschland. Im April wird eine Delegation der örtlichen Kammer Reutlingen besuchen, um regionale Firmen kennen zu lernen. Die IHK Reutlingen betreut die Delegation und dann wird auch Patrick Jung erneut in Deutschland sein. „Wir wollen den Firmen aus Myanmar aufzeigen, welche Entwicklungsmöglichkeiten sie hier haben.“ Die Kooperation zwischen Mandalay und Reutlingen wird im Rahmen des Kammer- und Verbandspartnerschaftsprogramms des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert. Eng eingebunden sind zudem die Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) und die gemeinnützige Gesellschaft Sequa, die weltweit tätige Entwicklungsorganisation der deutschen Wirtschaft. Das Projekt hat ein Volumen von knapp 900.000 Euro.
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