Großes Plus bei technischer Ausbildung
Konjunktur schwächt sich ab

Der neue IHK-Konjunkturklimaindex verliert im Vergleich zum Frühsommer zwei Zähler und liegt nun bei 140 Punkten. Der Index bildet die aktuelle Lage und die Erwartungen der Firmen in der Region ab. Vor allem die Erwartungen für die kommenden sechs bis zwölf Monate schwächen sich ab: Knapp 32 Prozent der Firmen gehen von besseren Geschäften aus. Zuletzt waren es noch über 35 Prozent. 60 Prozent der Befragten glauben, dass es gleichbleibend weitergeht. "Die Weltlage schlägt absehbar bis zu uns durch: Die Bedingungen des Brexits sind nach wie vor völlig unklar und auch der Handelskonflikt zwischen den USA und China bleibt ungelöst."
Neue Berufsschulklassen im Kreis
Sorge bereitet Lindner der Fachkräftemangel im Kreis. 61 Prozent der befragten Unternehmen sehen es derzeit als größte betriebliche Herausforderung an, qualifizierte Fachkräfte zu finden. Firmen reagieren, indem sie vermehrt ausbilden. Zum 1. Oktober sind im Zollernalbkreis 771 Lehrverträge in Industrie, Handel und Dienstleistungsgewerbe abgeschlossen worden. Insbesondere bei den technischen Berufen legten die Firmen im Kreis mit fast zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Im Vergleich zu den anderen beiden Landkreisen der Region ist der Zuwachs dreimal so hoch. Bei den Berufen in Hotel und Gastronomie erreichte der Kreis ein Plus von 7,7 Prozent.
In diesem Zusammenhang spricht sich die IHK erneut dafür aus, bestehende Berufsschulklassen im Zollernalbkreis aufrechtzuerhalten und neue zu gewinnen. Die Beschulung muss für Auszubildende in akzeptabler Entfernung liegen. "Wir brauchen bei uns Klassen, die für die digitale Zukunft wichtig sind. Ich bin daher sehr zuversichtlich, dass wir eine Berufsschulklasse für Fachinformatiker Anwendungsentwicklung und für Systemintegration nach Balingen bekommen", so der Gremiumsvorsitzende.
Glasfaser: Vorrang für Gewerbegebiete
Mit Blick auf die Infrastrukturausstattung im Zollernalbkreis erneuert Dr. Thomas Lindner die Forderung der IHK Reutlingen, beim Breitbandausbau auf Glaserfasertechnologie zu setzen, um die Potenziale der Digitalisierung nutzen zu können. "Es ist gut, dass der Landkreis ein Glasfaser-Netz will. Bei der Verlegung der Leitungen müssen aber Gewerbegebiete Vorrang haben. Die Firmen dort brauchen Verbindungen im Gigabit-Bereich." Insgesamt muss die Verlegung der Kabel schneller vorangehen. Aus diesem Grund spricht sich die regionale Wirtschaft für alternative Verlegmöglichkeiten, etwa in Gas- oder Brauchwasserleitungen, aus, um aufwendige Bauphasen abkürzen zu können.
Bei der Ortsumfahrung Lautlingen hofft die Wirtschaft im Kreis auf einen baldigen Beginn des Planfeststellungsverfahrens und hält Optimierungen der geplanten Strecke im Rahmen des Verfahrens für denkbar. "Besonders wichtig ist uns, dass das Ergebnis des Planfeststellungsverfahrens von allen akzeptiert wird und es keine Klagen gibt. Weitere Verzögerungen können wir uns nicht leisten", so Dr. Thomas Lindner.
IHK-Service
Der vollständige Konjunkturbericht sowie die Grafiken stehen unter www.ihkrt.de/konjunktur zum Download zur Verfügung.
