Gespräch mit Widmann-Mauz

Keine Zuwanderung in die Sozialsysteme

„Der Fachkräftemangel ist das existenzielle Thema für die Zukunft der Unternehmen“, sagte Staatsministerin Annette Widmann-Mauz beim Wirtschaftsgespräch in der IHK.

Keine Zuwanderung in die SozialsystemeFoto: Trinkhaus

Die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration zeichnete beim Treffen mit regionalen Unternehmerinnen und Unternehmern ein ernstes Bild: Bis 2030 werden in Deutschland sechs Millionen Arbeitskräfte fehlen, sollte es keine Einwanderung aus dem Ausland geben. Selbst mit 200.000 Einwanderern pro Jahr in den Arbeitsmarkt und einer gesteigerten Beschäftigtenquote der Inländer, bleibe eine Lücke von 1,3 Millionen Fachkräften. „Wir müssen in Deutschland auf gesteuerte Einwanderung setzen. Das liegt im Interesse der Unternehmen und unserer Volkswirtschaft“, so Widmann-Mauz.

Diskussionsbedarf bei Beschäftigungsduldung
Die Bundesregierung hat daher den Entwurf für ein Fachkräfteeinwanderungsgesetz vorgelegt, der sich derzeit in der Ressortabstimmung befindet. Er verhindere „eine Einwanderung in die Sozialsysteme“, betonte die Staatsministerin. Vielmehr sorge er dafür, die Einwanderung von qualifizierten Arbeitnehmern zu erleichtern. Starre Regelungen bei Engpassberufen oder eine Vorrangprüfung von Inländern sollen künftig entfallen. Nicht vorgesehen ist ein sogenannter „Spurwechsel“. Abgelehnte Asylbewerber, die eine Duldung haben, einer Beschäftigung nachgehen und ihren Lebensunterhalt sichern können, sollen aber künftig eine Beschäftigungsduldung für zwei Jahre erhalten.

Aus dem Gespräch mit den anwesenden Unternehmern nahm der Gast aus Berlin zahlreiche Forderungen der heimischen Wirtschaft mit: Bleibeperspektive auch für Flüchtlinge, die aus sicheren Drittstaaten kommen, aber integriert sind, die Anerkennung von Hotellerie und Gastronomie als Mangelbranchen und mehr Übersichtlichkeit bei Fördermitteln.

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IHK zur Fachkräftezuwanderung: „So lösen wir nicht unser Fachkräfteproblem“

Prof. Dr. Markus Nawroth

Prof. Dr. Markus Nawroth

Standortmarketing und Netzwerke,
IHK-Zentrale
Position: Bereichsleiter
Schwerpunkte: Investoren-Ansiedlungsmanagement, Automobilwirtschaft, Banken – New Finance, Geschäftsführer der Standortagentur Tübingen - Reutlingen - Zollernalb GmbH
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