Photovoltaik-Anlagen

Keine erhöhte Brandgefahr

Photovoltaikanlagen funktionieren zwar anders als herkömmliche Elektroinstallationen, sind aber nicht gefährlicher – dieses Fazit zog Reutlingens Kreisbrandmeister Wolfram Auch bei einer Informationsveranstaltung im IHK-Forum.

Keine erhöhte BrandgefahrFoto: Martin Henke - Fotolia.com

Die wichtigsten Besonderheiten von Photovoltaik-Anlagen: Sie arbeiten mit Gleichstrom. Das heißt, man kann sie nicht einfach abschalten. Solange Licht auf die Module der Anlage fällt, produzieren sie Strom.

Dennoch: Photovoltaikanlagen stellen im Vergleich zu anderen technischen Anlagen kein besonders erhöhtes Brandrisiko dar. „Brände, die durch Photovoltaik-Anlagen ausgelöst werden, tauchen in der Jahresstatistik des Deutschen Feuerwehrverbandes nicht signifikant auf“, sagte Wolfram Auch vor über 100 Besuchern bei der ersten IHK-Informationsveranstaltung für PV-Betreiber.

An den immer wieder auftauchenden Behauptungen, die Feuerwehr habe ein brennendes Gebäude wegen einer PV-Anlage auf dem Dach nicht gelöscht, sondern kontrolliert abbrennen lassen, ist laut Wolfram Auch nichts dran. „Wie bei jeder Elektroinstallation kann man auch bei Photovoltaikanlagen mit Wasser aus ein bis fünf Meter Abstand sicher löschen“, erklärte er. Feuerwehrmänner würden in ihrer Ausbildung entsprechend geschult. „PV-Anlagen stellen für die Feuerwehr bei Einhaltung der Schutzmaßnahmen keine besondere Gefährdung dar.“

Um der Feuerwehr im Brandfall die Arbeit zu erleichtern, empfiehlt Wolfram Auch, Hinweise auf eine vorhandene PV-Anlage am Hausanschlusskasten anzubringen (etwa in Form eines standardisierten Aufklebers) und auch in die bestehenden Feuerwehrpläne einzubauen.  „Beschreibungen, wo genau die Leitungen der PV-Anlage verlaufen, sind für die Feuerwehr sehr hilfreich“, sagte Auch. Wünschenswert sei es zudem, einen so genannten „Feuerwehrschalter“ direkt an den Modulen der PV-Anlage zu installieren: „Mit ihm können die Module der PV-Anlage im Brandfall schnell von der restlichen Gleichstrom-Installation getrennt werden.“

Die IHK-Informationsveranstaltung für PV-Anlagenbetreiber wird in gleicher Form am 1. Februar 2017 in der IHK-Akademie Albstadt angeboten. Hier geht es zur Anmeldung:

Mehr zum Thema Photovoltaikanlagen gibt es hier.

Dr. Stefan Engelhard

Dr. Stefan Engelhard

Innovation und Umwelt,
IHK-Zentrale
Position: Leiter Institut für Wissensmanagement und Wissenstransfer (IHK-IWW) / Bereichsleiter Innovation und Umwelt / Head of ESA BIC Baden-Württemberg
Schwerpunkte: Innovationsberatung, Beratung zu FuE-Förderprogrammen, ESA BIC Baden-Württemberg, Regionales Innovationsmanagement Neckar-Alb, KI-Checker Neckar-Alb
Telefon: 07121 201-158
E-Mail schreiben
vCard herunterladen
Zur Detailseite


Zur Übersicht