IHK: Cyberangriffe treffen kleine Betriebe
„IT-Sicherheit ist Chefsache“
Die Bedrohungslage ist nicht neu: Angriffe und Spionageversuche aus dem Ausland, von Konkurrenten oder von Erpressern, die Systeme sperren und auf Lösegeldzahlungen aus sind, gibt es seit Jahren. Nach Einschätzung der IHK rücken mittlerweile immer häufiger auch kleine und mittlere Betriebe in den Fokus. Epp: „Die Unternehmen unterschätzen, dass es auch bei ihnen etwas zu holen gibt. Es geht um Know-how oder eben um den Versuch, Geld zu erpressen.“ Die Schäden für die deutsche Wirtschaft wurden im vergangenen Jahr laut einer bundesweiten Branchenstudie auf 220 Milliarden Euro pro Jahr beziffert.
Bewusstsein verbessern
In den Betrieben muss dringend weiter am Bewusstsein und der nötigen Sensibilität gearbeitet werden. IT-Sicherheit ist aus Sicht von Wolfgang Epp Chefsache. „Das Thema kann nicht an EDV-Abteilungen oder externe Dienstleister wegdelegiert werden. Jeder Entscheiderin und jedem Entscheider muss klar sein, dass der Absicherungsaufwand immer weiter steigt und man unbedingt selber wissen sollte, wie es in diesem Punkt um das eigene Unternehmen steht.“
Weiterbildung in jeder Firma nötig
Eine wichtige Rolle spielt der Faktor Mensch. Angreifer versuchen oft, über einzelne Beschäftigte Sicherheitslücken oder Fehler auszunutzen. Die IHK hat schon vor mehreren Jahren eigene Weiterbildungsangebote speziell für IT-Themen aufgelegt. Konkret geht es dabei etwa um IT-Sicherheits-Awareness oder die zehn häufigsten Versäumnisse bei der IT-Sicherheit. „Ich glaube, dass noch mehr Firmen sich auf den Weg machen müssen, ihre Systeme zu verbessern und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schulen. Das gilt für alle Hierarchiestufen, jede Branche und alle Betriebsgrößen“, erklärt der IHK-Hauptgeschäftsführer.