Nach den Sanktionen
Iran kommt wieder
Der positive Abschluss der internationalen Atom-Verhandlungen ermöglicht es, die bestehenden Sanktionen schrittweise abzubauen und Kapitaltransfers wieder zu gestatten. Vor allem der Maschinenbau, Medizintechnik, Automobilzulieferer und Elektroindustrie werden profitieren, blickt Martin Fahling, Bereichsleiter International bei der IHK Reutlingen, voraus. „Sobald die Ölproduktion wieder hochgefahren wird, werden Fördertechnik, Pumpen und Kompressoren benötigt.“ Andere Produkte des verarbeitenden Gewerbes werden dann schnell folgen, so Fahling. „Die iranischen Produktionsanlagen sind oft veraltet. „Made in Germany“ genießt einen guten Ruf und davon können regionale Firmen und damit auch Arbeitsplätze bei uns profitieren.“
Drehscheibe für den Nahen Osten
Der Iran gehört zu den Ländern mit den größten Öl- und Gasreserven weltweit und verfügt damit über relativ stabile Einnahmequellen. Das Land bietet einen Markt von rund 80 Millionen Menschen – viele von ihnen mit guter Ausbildung. „Der Iran wird wieder kommen. Das Land hat das Potenzial, sich wieder zur wichtigen Handels- und Wirtschaftsdrehscheibe im gesamten Nahen Osten zu entwickeln“, sagt Wolfgang Epp. Vor den Sanktionen war Baden-Württemberg ein wichtiger Handelspartner des Iran. Im Jahr 2004 wurden Waren im Wert von 474 Millionen Euro in den Iran exportiert. Im Zuge der Sanktionen waren die Exporte aus Baden-Württemberg bis auf 220 Millionen Euro (2014) zurückgegangen.
Was heimische Unternehmen zu den Chancen des Iran sagen, hat das "WNA | Wirtschaft Neckar-Alb" in der Ausgabe Dezember 2015 berichtet.