„IHK vor Ort“ in Rangendingen
Insgesamt zufrieden

Die Rangendinger Unternehmerinnen und Unternehmer stellten der Verwaltung ein gutes Zeugnis aus. Das geht aus einer Umfrage der IHK hervor, die unter anderem in Sachen Verkehrsinfrastruktur und Kinderbetreuung eine hohe Zufriedenheit ausweist. „Was uns auszeichnet, ist ein tolles Miteinander“, betonte Rangendingens Bürgermeister Manfred Haug. Dennoch gibt es auch hier Themen, die der Unternehmerschaft auf den Nägeln brennen.
Fachkräfte fehlen
Ein Problem kam gleich zu Beginn zur Sprache, als Matthias Miklautz, Leiter der IHK-Geschäftsstelle Zollernalbkreis, einen Einblick in die aktuelle IHK-Arbeit gewährte. „Wie Berechnungen des IHK-Fachkräftemonitors zeigen, werden bis zum Jahr 2035 in der Region Neckar-Alb 58.000 Fachkräfte fehlen“, skizzierte er ein düsteres Szenario. Durch gezielte Maßnahmen will die IHK dieser Entwicklung entgegenwirken. Neben der Lehrstellenbörse gibt es einen Ausbildungs- und Karriereatlas, in dem sich Betriebe präsentieren können. Mit verschiedenen Projekten sollen zudem Perspektiven für Zugewanderte erschlossen werden. Weiterhin will man um Studienabbrecher werben und Wirtschaft und Schulen eng vernetzen. „Aktiv auf Schulen zugehen“ ‒ das ist auch für den Chef der Kreishandwerkerschaft Zollern-Alb, Jürgen Greß, ein wichtiger Faktor zur Fachkräftegewinnung.
Infrastruktur weiter ausbauen
Um die Attraktivität Rangendingens als Unternehmens- und Wohnstandort zu sichern, wurde in jüngster Zeit viel Geld in Großprojekte investiert. Manfred Haug verwies unter anderem auf den Neubau des Kreisverkehrs und des Waldkindergartens sowie den Umbau des Feuerwehrhauses. „Die Hände gebunden“ seien der Gemeinde hingegen in Sachen Gewerbeflächen. Hier stünden in Rangendingen lediglich noch 3,5 Hektar zur Verfügung. Die Hoffnung ruhe nun darauf, „in Höfendorf noch einiges entwickeln zu können.“ Die gute Nachricht für Betriebe: Eine Gewerbesteuererhöhung ist aktuell nicht geplant. „Leider viel zu wenig“ passiert für den Bürgermeister in Sachen Breitbandausbau. „Wenn es in diesem Tempo weitergeht, sind wir auch in 20 Jahren noch nicht viel weiter“, kritisierte er die hohen bürokratischen Hürden. Ausgelotet wird derzeit eine mögliche Lösung über einen Privatanbieter. Zu viel Bürokratie beklagten auch die Gäste, die zudem den Wunsch nach einer besseren Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel äußerten.
