Höhere Kosten vermeiden

IHK sieht Auskreisung ergebnisoffen

Eine Herauslösung der Stadt Reutlingen aus dem Landkreis darf aus Sicht der Wirtschaft nicht zu höheren Kosten und mehr Bürokratie führen. "Entscheidend ist nicht, wer eine Aufgabe erledigt, sondern wie gut und effizient das Ergebnis ist", kommentiert IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Epp.

Derzeit haben Unternehmen mit dem Landratsamt zu tun, wenn es beispielweise um die gewerberechtliche Erlaubnis für die Aufnahme einer Immobilienmaklertätigkeit oder als Bauträger geht; auch bei den Finanzanlagenvermittlern gibt es Verbindungen. Ähnliches gilt für die Vergabe von Lizenzen für den Taxi-, Omnibus- und Güterkraftverkehr und, wie bei jedem Bürger, die Zulassung von Fahrzeugen. Auch beim Umwelt- und Arbeitsschutz gibt es Anknüpfungspunkte. Spezialisten in der Kreisverwaltung genehmigen Abluftanlagen, die Abwasserreinigung oder auch die Abfallentsorgung. Im Bereich der dualen Ausbildung ist der Landkreis zudem Träger der Berufsschulen. In allen genannten Bereichen würde die so genannte "Auskreisung" nach erster Prüfung durch die IHK zu Änderungen führen.

Maßgabe: Keine Verschlechterung

Bei der in den kommenden zwei bis drei Jahren anstehenden Prüfung, ob die Stadt Reutlingen den Landkreis verlassen darf, muss es aus Sicht der IHK vor allem darum gehen, die Wirtschaft nicht schlechter zu stellen. Hierbei geht es insbesondere um die Höhe der anfallenden Kosten sowie die Frage, ob bürokratische Abläufe auch künftig zügig erfolgen oder sogar beschleunigt werden und ob es dabei gute Beratung durch die Behörde gibt. Der Prüfung sieht die regionale Wirtschaft ergebnisoffen entgegen. "Wir werden das Thema in unseren Gremien diskutieren. Letztlich spielen die Strukturen für Firmenchefs eher eine nachrangige Rolle. Wichtiger ist, dass die Leistung stimmt."

Dr. Wolfgang Epp

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