Aufstiegs-Bafög-Reform kommt nicht
IHK fordert schnelle Entscheidung

Die geplante Novelle hätte die Kosten für Weiterbildungswillige spürbar reduziert und mehr Menschen ermutigt, den Schritt hin zu einer besseren Qualifizierung zu gehen. „Die Wirtschaft braucht beruflich qualifizierte Fachkräfte. Das Aufstiegs-Bafög ist das zentrale Element, um junge Menschen nach ihrer dualen Ausbildung zu fördern“, sagt Dr. Wolfgang Epp. „Wir brauchen von der neuen Regierung eine schnelle Entscheidung, wie es mit dem Aufstiegs-Bafög weitergeht.“
Aus Sicht der IHK könnte die geplatzte Reform auch eine Chance für bessere Bedingungen sein. Sinnvoll wäre es, angesichts ständig neuer Anforderungen und Tätigkeitsprofilen in der Wirtschaft, auch eine zweite Weiterbildung auf derselben Qualifikationsstufe zu fördern – wie es ursprünglich in den Koalitionsvereinbarungen der Ampel geplant war. „Die Reform wäre ein guter Schritt, um die Förderung akademischer und beruflicher Bildung anzugleichen. Diesen Weg sollte die nächste Bundesregierung weitergehen“, so Thorsten Leupold, Bereichsleiter Ausbildung, der auch die landesweite Federführung Weiterbildung verantwortet und Sprecher aller zwölf Industrie- und Handelskammern im Land ist.
Hintergrund
Mit dem sogenannten Aufstiegs-Bafög werden angehende Fachkräfte wie Wirtschaftsfachwirte, Industriemeister oder Bilanzbuchhalter bei Kursgebühren und Zuschüssen zum Lebensunterhalt unterstützt. Geplant war, dass ab Januar 2025 die Förderung für Lehrgangs- und Prüfungsgebühren von 15.000 auf 18.000 Euro steigen sollten, 60 statt 50 Prozent auf das fällig gewordene Darlehen (bei erfolgreichem Abschluss) erlassen und Zuschüsse der Arbeitgeber zu diesen Abschlüssen nicht mehr mit dem Aufstiegs-Bafög verrechnet werden. Der Bundestag konnte sich vor der Wahl nicht mehr auf die Novelle einigen.
