Initiative „IHK vor Ort“ virtuell in Balingen

Hausärzte haben Astrazeneca übrig

Über 25 Unternehmerinnen und Unternehmer trafen sich zum digitalen Austausch mit Oberbürgermeister Helmut Reitemann. „Bitte lassen Sie sich impfen und ermutigen Sie Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu“, bat Reitemann angesichts der hohen Inzidenzzahlen im Zollernalbkreis.

Hausärzte haben Astrazeneca übrigFoto: EKH-Pictures - stock.adobe.com

Der Zollernalbkreis ist derzeit bundesweit vorne bei hohen Pandemie-Fallzahlen. Das sorgte für eine lebhafte Diskussion in der Zoom-Sitzung. „Die Hausärzte melden uns, dass sie Astrazeneca-Impfstoff übrig haben“, sagte Reitemann zu den Unternehmerinnen und Unternehmern. Er ermutigte die Unternehmerschaft, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Impfen zu bewegen. Zudem sei das Landratsamt dabei, Sonderkontingente für den Landkreis anzufragen, um die Zahlen in den Griff zu bekommen. „Das Impfzentrum ist derzeit noch nicht ausgelastet“, so Reitemann. Firmenvertreter äußerten sich, dass Betriebe bereits die Möglichkeit anböten, sich testen zu lassen. Allein die Bereitschaft fehle, das Angebot anzunehmen.

Jenseits von Corona gab es jedoch weitere Themen rund um den Wirtschaftsstandort Balingen. Vor dem digitalen Treffen wurde erfragt, wie zufrieden die Balinger Unternehmerschaft mit der Stadtspitze und dem Wirtschaftsstandort sind. Das Stimmungsbild ist positiv, allein beim Thema Breitband, der Verfügbarkeit von Fachkräften sowie Gewerbeflächen sehen die Firmenvertreter noch Nachholbedarf.

Reitemann betonte, dass die Stadt an den Defiziten arbeite. „Mit Bisingen entwickeln wir derzeit ein interkommunales Gewerbegebiet direkt an der B27“, sagte der Oberbürgermeister. „Bis zu 30 Hektar stehen zur Verfügung.“ Ein weiteres Gebiet für Unternehmen auf Wachstumskurs ist der interkommunale Gewerbepark Zollernalb. Ab spätestens 2023 soll hier gebaut werden können, auch Industrie mit stärkeren Lärmimmissionen. Im Steinenbühl, Siecheneschle und im Bahngraben seien zudem noch kleinere Grundstücke zu haben.

Damit auch die Anbindung stimmt, seien diverse Straßenbau-Projekte in Planung, unter anderem einen besseren Anschluss an die A81 und der Ausbau der B27. „Wir im Zollernalbkreis wissen, wie wichtig der Ausbau der B27 ist“,  sagte Leiter der IHK-Geschäftsstelle Zollernalbkreis Matthias Miklautz zur aktuellen Diskussion, die sich an Äußerungen von Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer knüpfte. „Alle Beteiligten haben in der Vergangenheit an einem Strang gezogen, das muss so bleiben. Ein Bürgerentscheid in Tübingen darf den Fortschritt nicht in Frage stellen.“

Auf dem richtigen Weg sieht sich die Stadt auch mit der Gründung der Zollernalb Data GmbH in 2015. Der Glasfaserausbau läuft im ganzen Stadtgebiet und auch die Schulen sollen „bis zum Sommer alle durchdigitalisiert“ sein, so Reitemann. Das Konzept funktioniere sogar so gut, dass die Nachbargemeinden nachziehen wollen. „Balingen baut eine Cloud auf, die umliegende Gemeinden mitnutzen können.“

Nicht nur in Schulen, auch in die Kinderbetreuung investiert die Stadt. In den vergangenen zehn Jahren sind die Zuschüsse von zwei auf sieben Millionen gestiegen.Außerdem lockt Balingen junge Familien mit vergleichsweise günstigem Bauland. „Wir haben traumhafte Preise, anders als in den Ballungsräumen oder in Tübingen gibt es in Balingen bezahlbaren Wohnraum“, sagte Helmut Reitemann zur Fachkräftemangel-Debatte. „Wir wollen eine lebendige Stadt, in der vieles möglich ist.“ Er verwies auf den Bau des Jugendhauses und die Neugestaltung des Bahnhofplatzes. Viel verspricht man sich auch von der Gartenschau, die am 5. Mai 2023 eröffnen soll. „Das Projekt wird die Stadt dauerhaft und nachhaltig attraktiv machen“, ist sich der Rathauschef sicher. Dazu passt auch, dass die Stadtspitze und die IHK vereinbarten, den Unternehmen gemeinsame Angebote für die Innenstadtentwicklung machen zu wollen.

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Matthias Miklautz

Matthias Miklautz

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