IHK-Handelsausschuss fordert „Runde Tische“

Handel im Umbruch

Der Handelsausschuss der IHK fordert mehr Kommunikation zwischen Gemeinden und Einzelhändlern und spricht sich für die Einführung von „Runden Tischen“ aus.

Handel im UmbruchFoto: pictworks-fotolia.com

Die Situation des Handels hat sich in vielen Innenstädten und Zentren in den letzten Jahren schleichend verschlechtert: Weniger Umsätze, zurückgehende Kundenfrequenzen und spürbarer Kaufkraftabfluss, wie zuletzt der Kaufkraftatlas der IHK zeigte. „Der Handel befindet sich in einem tiefgreifendem Umbruch“, sagt Stefan Rinderknecht, Vorsitzender des IHK-Handelsausschusses. Er befürchtet, dass die regionalen Innenstädte an Attraktivität verlieren und nicht mehr ihrer Rolle als Kern des städtischen Lebens gerecht werden.

Mehr Gehört-werden
Der Ausschuss fordert daher, anstehende kommunalpolitische Entscheidungen intensiver zwischen Gemeindepolitik, Verwaltung und örtlichem Handel zu besprechen. Viele Beschlüsse betreffen die Händler unmittelbar. „Das Gehört-werden, das wir schon so oft angemahnt haben, und der direkte Austausch vor Ort sind noch ausbaufähig“, sagt Rinderknecht. Dabei sind Themen wie Parken, Erreichbarkeit, Baustellen und Veranstaltungen für Kommunen genauso wichtig wie für den Handel.

Im Rahmen regelmäßiger Gesprächsrunden soll der direkte Draht zu Kommunen und Gemeinderäten den Händlern helfen, aus erster Hand die Gründe für Entscheidungen zu erfahren und mögliche Auswirkungen für die Geschäfte im Vorfeld zu diskutieren. „Für alle Kommunen mit einem entsprechenden Einzelhandelsbesatz sind solche Runden außerordentlich wünschenswert“, appelliert Karin Goldstein, Handelsexpertin der IHK Reutlingen. Aus Teilen der Region vernimmt die Expertin erste ermutigende Signale. „Der Druck nach mehr Gemeinsamkeit steigt.“

Schwerpunkt Handel
Die IHK-Vollversammlung hatte zuletzt das neue landesweite Forderungspapier der IHKs zur Handelsentwicklung einstimmig verabschiedet. Darauf aufbauend plant die IHK Reutlingen einen handelspolitischen Schwerpunkt für ihre weitere Arbeit, so IHK-Präsident Christian O. Erbe. „Wir werden den Handel bei der Digitalisierung begleiten, planen Unterstützungsmaßnahmen für Handels- und Gewerbevereine und werden den politischen Diskurs ausweiten“.

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Vincent Schoch

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