IHK-Verkehrsausschuss wählt Alexander Benz
Gegen den Fahrermangel
Neben Benz, der die Verkehrsbranche auch im Präsidium der IHK vertritt, bleiben Walter Germey, Verkehrsplaner aus Tübingen, und Manfred Schürmann, Geschäftsführer der Hechinger Stadtverkehre, als stellvertretende Ausschussvorsitzende im Amt.
Der Verkehrsausschuss wird sich in der kommenden Sitzungsperiode mit dem Thema Fahrermangel beschäftigen. Dieses vielschichtige Problem beschäftigt derzeit alle Sektoren des Verkehrsmarktes. Immer mehr ältere Fahrer scheiden aus dem Berufsleben aus, immer weniger Nachwuchs kann gewonnen werden. „Die Ausbildung eines Kraftfahrers ist inzwischen extrem teuer geworden, viele Unternehmen und auch die Fahrer können und wollen die teure Ausbildung nicht finanzieren“, so Benz. Dazu kommt noch die sprachliche Hürde. Viele ansonsten gut qualifizierte Bewerber scheitern an der Prüfung zum Berufskraftfahrer. Diese ist aufgrund der gesetzlichen Regelungen eben Deutsch. „Daran wollen wir auch nichts ändern“, so Benz weiter. „Wir plädieren aber dringend für die Zulassung von Hilfsmitteln. So ist es beispielweise wünschenswert, ein zweisprachiges Wörterbuch in der Prüfung zuzulassen“. Nicht zuletzt habe die Branche ein massives Imageproblem, gegen das es anzukämpfen gelte.
„Road Package“ im Blick
Auf politischer Bühne wird das Thema „Road Package“ den Verkehrsausschuss in den nächsten Monaten stark beschäftigen. Dahinter steckt ein EU-Gesetzesbündel, das nahezu alle Verkehrsbereiche betreffen wird. Es soll unter anderem festlegen, wer Unternehmer im Verkehrsbereich werden kann, wie viele Transportvorgänge im benachbarten Ausland abgewickelt werden dürfen, wie europäische Mautsysteme funktionieren sollen oder die Fortschreibung von Umweltzonen regeln. „Wir werden den Gesetzgebungsprozess eng begleiten und uns zu Wort melden, wo die Interessen der vorwiegend kleinen und mittelständischen Verkehrsunternehmen betroffen sind“, so Alexander Benz.
In der Region Neckar-Alb will man sich weiter für den bedarfsgerechten Ausbau der Straßeninfrastruktur einsetzen. Daneben werden Themen wie die Regionalstadtbahn oder die Realisierung eines kombinierten Verkehrsterminals in der Region auf der Tagesordnung stehen.