US-Steuerreform mit Folgen für die Region
Export wird schwieriger
Das Steuerpaket des US-Präsidenten soll nach Berechnungen knapp 1,27 Billionen Euro umfassen. Mit dazu gehört die Senkung der Unternehmenssteuern von 35 auf 21 Prozent. Bei der IHK geht man davon aus, dass die Steuersatzsenkung zu einem deutlichen Investitions- und Innovationsschub führen kann. Dieser würde den Kurs des Dollars mittelfristig steigen lassen. Exporte aus der Region in die USA würden sich entsprechend verteuern. „Das wird vor allem kleine und mittlere Firmen treffen, die nicht vor Ort produzieren können.“ Ob eine belebte US-Konjunktur dies durch eine stärkere Nachfrage nach deutschen Produkten kompensieren kann, hält IHK-Experte Fahling für fraglich: „Wir müssen derzeit davon ausgehen, dass die Trump-Administration Exporte absehbar erschweren wird. Die stärkere Besteuerung von Einfuhren wird in den USA aktuell sehr intensiv diskutiert“, so Fahling. Dazu kommt: Die Steuersatzsenkung macht es für deutsche Unternehmen attraktiv, Investitionen in die USA zu verlagern.
Insgesamt ist die Steuerreform der USA dazu geeignet, den Steuerwettbewerb zwischen den großen Industrienationen zu verschärfen. Aus Sicht der IHK werden Handelshemmnisse aufgebaut und Wettbewerbsverzerrungen verankert, die die deutsche Politik nicht hinnehmen kann, sagt Martin Fahling. „Der Gesetzgeber muss selber eine Reform der Unternehmensbesteuerung auf den Weg bringen. Die vorhandenen Spielräume in den öffentlichen Haushalten sollten für Steuerentlastungen der Unternehmen genutzt werden"
Hintergrund: USA und die Region
Die USA sind für baden-württembergische Unternehmen der wichtigste Handelspartner mit einem Exportvolumen von rund 23 Milliarden Euro (2016). Über 400 Unternehmen aus der Region Neckar-Alb exportieren Produkte und Dienstleistungen in die USA oder haben dort Produktionsstätten.