Außenhandel stützt Konjunktur
Export profitiert von China
In den Landkreisen der Region verlief die Oktober-Entwicklung dabei unterschiedlich. Im Landkreis Reutlingen war der Zuwachs mit vier Prozent (567 zu 545 Millionen Euro im Oktober 2019) am stärksten. Im Landkreis Tübingen lag das Plus bei 1,4 Prozent (114 zu 112 Millionen Euro), im Zollernalbkreis blieben die Oktober-Exporte mit 5,6 Prozent unter dem Vorjahreswert (182 zu 193 Millionen Euro). „Die regionalen Exporte profitieren im Moment von China und einzelnen europäischen Märkten“, sagt Martin Fahling, Bereichsleiter International bei der IHK Reutlingen.
Unternehmen aus dem Bereich der Medizintechnik erfahren – Corona-bedingt – eine starke Nachfrage. Die Automobilzuliefer-Industrie sieht in einigen Märkten, so die Rückmeldungen, die der IHK vorliegen, wieder mehr Chancen und Geschäftsmöglichkeiten als noch Mitte des Jahres. Die Hoffnungen einiger regionaler Unternehmen ruhen auch auf den USA. „Die Wahl von Joe Biden zum Präsidenten sorgt tatsächlich für bessere Geschäftsprognosen“, so Martin Fahling. Der Brexit hat derzeit keine besonderen Auswirkungen mehr auf das Exportgeschäft. „Die Unternehmen aus der Region haben sich weitestgehend angepasst. Ich denke, es wird nur noch im Moment der Umstellung zu Problemen kommen, weil Ausfuhrregelungen unklar formuliert sind“, sagt Fahling.
Regionaler Außenhandel noch immer auf hohem Niveau
Für das vierte Quartal rechnet die IHK mit einem insgesamt steigenden Ausfuhrvolumen. Dieser Optimismus wird auch von der Statistik der bei der IHK als zuständiger Stelle für den Export ausgestellten Ursprungszeugnisse gestützt. Für November liegen sie bei 2.300 Stück und damit knapp zehn Prozent über dem Vorjahreswert.
Für das gesamte Jahr 2020 rechnet die IHK mit einem regionalen Exportvolumen von 8,7 Milliarden Euro. Damit läge die Region zwar um 550 Millionen Euro unter dem Ergebnis von 2019, aber immerhin auf dem Niveau von 2017 und doppelt so hoch wie 2009. „Der Export bleibt die wichtige Säule der heimischen Konjunktur“, so der IHK-Experte.