Start ins neue Ausbildungsjahr
Etwas weniger Lehrstellen besetzt
Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge um 1,6 Prozent gesunken (2023: 2.152 Verträge). „Die heimischen Firmen hätten sicher einigen jungen Leuten mehr die Chance auf eine gute Ausbildung gegeben. Aber die Bewerbungslage hat das in vielen Fällen nicht hergegeben“, sagt IHK-Präsident Christian O. Erbe. Bis zuletzt gab es in der IHK-Lehrstellenbörse bis zu 160 offene Ausbildungsplätze in regionalen Unternehmen. Bei den kaufmännischen Berufen verzeichnet die IHK 1.242 neue Verträge und damit ein Plus von 1,8 Prozent (2023: 1.220 Verträge). Bei den gewerblich-technischen Berufen sind es 875 neue Verträge – das ist ein Minus von 6,1 Prozent (2023: 932 Verträge).
Die regionalen Ausbildungsbetriebe bemerken nicht nur einen Rückgang an Bewerbungen, sondern auch vermehrt, dass das grundlegende Wissen der Bewerberinnen und Bewerber abgenommen hat. Dies führt ebenfalls dazu, dass die Firmen und die jungen Leute nicht immer zusammenkommen. „Natürlich dient die Ausbildung dazu, grundlegende Fertigkeiten eines Berufs zu vermitteln und das passiert natürlich in Betrieb und Berufsschule. Die Rückmeldungen der heimischen Firmen zeigen jedoch immer wieder, dass es zum Teil an der Ausbildungsreife der Bewerber fehlt“, sagt Thorsten Leupold, Bereichsleiter Ausbildung bei der IHK Reutlingen.
Landkreise und beliebteste Berufe
Die Situation in den einzelnen Landkreisen der Region Neckar-Alb stellt sich wie folgt dar: Im Landkreis Reutlingen wurden mit 977 neuen Verträgen 0,7 Prozent weniger Verträge geschlossen als im Vorjahr (2023: 984 Verträge). Die kaufmännischen Berufe verzeichnen ein Plus von 2,8 Prozent (596 neue Verträge gegenüber 580 Verträgen im Jahr 2023), die gewerblich-technischen Berufe ein Minus von 5,7 Prozent (381 neue Verträge gegenüber 404 Verträgen im Jahr 2023). Rückgänge gibt es vor allem in den Berufsfeldern „Elektrotechnik“ und „Leder, Textil, Bekleidung“. Sehr positiv hat sich die Situation in der Branche „Papier und Druck“ entwickelt. Während hier im Jahr 2023 lediglich zwei neue Auszubildende begonnen haben, starten dieses Jahr insgesamt 15 neue Auszubildende in diesem Bereich.
Der Landkreis Tübingen verzeichnet bei den neu geschlossenen Verträgen ein deutliches Plus von 5,4 Prozent (509 neue Verträge gegenüber 483 Verträgen im Jahr 2023). Im kaufmännischen Bereich wurden 315 neue Verträge geschlossen (+ 9,8 Prozent, 2023: 287 Verträge). Im gewerblich-technischen Bereich ist die Zahl der Verträge relativ konstant geblieben (2024: 194 neue Verträge, 2023: 196 Verträge). Vor allem in den Branchen „Bau, Steine, Erden“ und „Chemie, Physik und Biologie“ wurden deutlich weniger Neuverträge geschlossen. Demgegenüber wurden im Vergleich zum Vorjahr in der Berufsgruppe „Metalltechnik“ 28,1 Prozent mehr Verträge geschlossen als 2023. Die Berufe im Handel sowie im Hotel- und Gastgewerbe konnten ein Plus von rund 24 Prozent erzielen.
Im Zollernalbkreis haben sich die neu eingetragenen Ausbildungsverträge zum Vorjahr insgesamt um 8,0 Prozent verringert (630 neue Verträge gegenüber 685 neuen Verträgen im Jahr 2023). Hier ist sowohl bei den gewerblich-technischen als auch bei den kaufmännischen Berufen ein Rückgang der Auszubildendenzahlen zu erkennen. Jedoch gibt es auch Berufe im Zollernalbkreis, bei denen im Vergleich zum Vorjahr mehr Verträge geschlossen wurden: Im Bereich „Banken“ gibt es ein Plus von 23,5 Prozent (42 neue Verträge), im Bereich „Leder, Textil, Bekleidung“ ein Plus von 40,9 Prozent (31 neue Verträge).
Die beliebtesten Berufe
Die beliebtesten Ausbildungsberufe sind im technischen Bereich die Berufe der Metalltechnik, bei denen die IHK allein 483 neue Lehrverträge registrierte. Dazu gehören unter anderem die Industriemechaniker/innen und Mechatroniker/innen. Beliebt sind auch die Berufe in der Elektrotechnik (247 neue Verträge), zu denen Fachinformatiker/innen und Elektroniker/innen zählen.
Bei den kaufmännischen Berufen liegen der Handel (434 neue Verträge) und die Industrie (209 neue Verträge) vorn. Zum Feld Handel gehören unter anderem die Kaufleute im Einzelhandel sowie Verkäufer, im Bereich Industrie die Industriekaufleute.
Überblick über freie Ausbildungsplätze in der IHK-Lehrstellenbörse: www.ihk-lehrstellenboerse.de