Korea-Krise stimmt regionale Unternehmen sorgenvoll
Es steht viel auf dem Spiel

Die sich zuspitzende Sicherheitslage auf der koreanischen Halbinsel treibt regionalen Unternehmern Sorgenfalten auf die Stirn: Südkorea ist zunehmend international vernetzt, seit dem im Jahr 2011 in Kraft getretenen Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union wurden die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Baden-Württemberg und Südkorea stark belebt. Die wichtigsten Waren kommen dabei aus der Automobil- und Maschinenbauindustrie.
Nicht zu unterschätzende Auswirkungen
Die wirtschaftlichen Auswirkungen einer Eskalation sind demnach nicht zu unterschätzen. Durch die Nähe der Konfliktzone zu Japan und China könnten auch die Exporte der heimischen Unternehmen in diese Länder einbrechen. Baden-Württemberg lieferte im Jahr 2016 für 14 Milliarden Euro Waren nach China und für jeweils ca. vier Milliarden Euro nach Korea und Japan. „Es steht viel auf dem Spiel“, sagt Martin Fahling, Bereichsleiter International bei der IHK Reutlingen. „Fast zwölf Prozent der baden-württembergischen Exporte gehen in die drei genannten Länder. Rechnet man das auf die Region Neckar-Alb herunter, geht es um Waren im Wert von fast einer Milliarde Euro.“
Gefahr außenwirtschaftlicher Turbulenzen
Bislang zählt Südkorea aufgrund seines dynamischen Wachstums sowie seiner hohen Innovations- und Kaufkraft zu den Top-Auslandsmärkten für heimische Firmen. 20 Unternehmen aus Neckar-Alb sind daher bereits mit eigenen Niederlassungen in Südkorea vertreten. „Jetzt ist die Politik gefordert, sich aktiv für eine Stabilisierung der Situation einzusetzen“, meint Fahling. „Jede weitere Eskalation birgt eine große Gefahr außenwirtschaftlicher Turbulenzen.“
