Ausbildungsumfrage in der Region
Es fehlt an geeigneten Bewerbungen
Es fehlt an geeigneten Bewerbungen: 41 Prozent der antwortenden Unternehmen aus der Region gaben an, in diesem Jahr nicht alle Lehrstellen besetzen zu können. 46 Unternehmen, die nicht alle Ausbildungsplätze besetzen konnten, gaben an, keine Bewerbungen mehr auf ihre angebotenen Ausbildungsstellen erhalten zu haben. Der häufigste Grund für die Nichtbesetzung von Ausbildungsplätzen ist jedoch der Mangel an geeigneten Bewerbern. 80 Unternehmen, die nicht alle Ausbildungsplätze besetzen konnten, haben zwar Bewerbungen erhalten, die Bewerberinnen und Bewerber waren aber nicht geeignet für die angebotenen Ausbildungsplätze. Zum Vergleich: Im Jahr 2013 blieben lediglich bei 18 Prozent der befragten Unternehmen in Neckar-Alb Stellen unbesetzt.
Mehrheitliche Ablehnung der Ausbildungsgarantie
Nicht viele Betriebe stehen dem Vorhaben der Bundesregierung, Jugendliche auch außerhalb von Betrieben in ihrem Wunschberuf auszubilden, positiv gegenüber. Befürchtet wird dadurch eine weitere Verschärfung des Bewerbermangels und eine Qualifizierung am Bedarf der Praxis vorbei.
Attraktivitätssteigerung durch flache Hierarchien
Die Unternehmen verstärken ihre Anstrengungen, um als attraktiver Ausbildungsbetrieb wahrgenommen zu werden. Dabei setzen sie auf die Wirkungsweise von flachen Hierarchien, eine moderne IT-Ausstattung und einen verbesserten Rekrutierungsprozess.
Vorhandene Berufe decken betrieblichen Bedarf
Neun von zehn Unternehmen sind mit den aktuellen Ausbildungsberufen vor dem Hintergrund der Digitalisierung zufrieden. Überweigend wird kein Bedarf an gänzlich neuen Berufsbildern oder an einer grundlegenden Überarbeitung bestehender gesehen.
Datenbasis der Umfrage
Die jährliche bundesweite Umfrage wurde im Zeitraum vom 18. Mai bis 3. Juni 2022 online durchgeführt. Die Auswahl und Ansprache der Unternehmen erfolgte direkt über die Industrie- und Handelskammern in Baden-Württemberg. Landesweit haben sich insgesamt 3.567 Unternehmen an der Umfrage beteiligt. In den Landkreisen Tübingen, Reutlingen und Zollernalb beteiligten sich 340 Unternehmen. Der Großteil der teilnehmenden Unternehmen kommt mit 42 Prozent aus der Industriebranche (ohne Bau), gefolgt von der Handelsbranche mit 13 Prozent. Die Industrieunternehmen sind mit 29 Prozent im Maschinenbau, mit 26 Prozent in der Metallerzeugung und -bearbeitung, sowie mit 10 Prozent im Bereich Elektrotechnik tätig. 37 Prozent der Unternehmen sind an einen Tarifvertrag gebunden.
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