IHK zu den Folgen der US-Wahlen

„Es droht Stillstand“

„Die Ergebnisse der Midterm-Wahlen in den USA werden den transatlantischen Handel nicht beflügeln“, sagt IHK-Außenwirtschaftsexperte Martin Fahling.

„Es droht Stillstand“Foto: emeraldphot - Fotolia.com

Auch wenn es keinen Erdrutschsieg der Republikaner gab. Sie haben künftig die Mehrheit im US-Repräsentantenhaus. Die Demokraten behalten ihrerseits die Vorhand im Senat. „Innenpolitische Gesetzes- und Reformvorhaben des Präsidenten werden es schwer haben, da droht in der Tendenz Stillstand. In der Außenpolitik behält Joe Biden größeren Handlungsspielraum“, erklärt Martin Fahling, Bereichsleiter International bei der IHK Reutlingen. Entscheidend sind aus seiner Sicht eher Veränderungen auf bundesstaatlicher Ebene: In vielen Staaten wird es durch die Wahlen Neubesetzungen in Politik und Verwaltung geben. „Die dortigen Regelungen und Gesetze sind für die unternehmerische Praxis von großer Relevanz, weil es um Steuern, Investitionsrecht und Verbraucherschutz geht“, so der Experte.

Mit Blick auf das angespannte Verhältnis der USA zu China erwartet Fahling, dass die Vereinigten Staaten verstärkt in eine technologische Unabhängigkeit von China investieren werden. „Hier bieten sich Chancen für deutsche Unternehmen.“ Insgesamt erwartet der IHK-Außenwirtschaftsexperte, dass die USA ein „hochattraktiver Markt“ für regionale Unternehmen bleibt. „Die Energiekosten sind niedrig und die Bundesstaaten bieten bei Neuansiedlungen viel Unterstützung an.“

Region und USA
Aus der Region Neckar-Alb sind über 500 Unternehmen im Handel mit den Vereinigten Staaten aktiv. 75 regionale Unternehmen haben Niederlassungen oder Produktionsstätten in den USA. Die USA sind mit Abstand der wichtigste außereuropäische Markt für regionale Waren. Pro Jahr werden Waren im Wert von knapp 1,5 Milliarden Euro in die USA exportiert.

Martin Fahling

Martin Fahling

International und internationale Fachkräfte,
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