IHK: Investitionen in Netze und Leitungen nötig
Erneuerbare ausbauen, Grundlast sichern

„Wir brauchen einen schnellen, technologieoffenen und bürokratiearmen Ausbau. Dabei darf die energetische Transformation nicht zu Lasten der Versorgungssicherheit gehen“, kommentiert IHK-Präsident Christian O. Erbe die von der Vollversammlung, dem Parlament der Unternehmerinnen und Unternehmer, beschlossene Forderung. Gerade die sichere und unterbrechungsfreie Versorgung der Betriebe mit Energie ist für den Standort enorm wichtig. „Deswegen müssen wir auch in Zukunft Kapazitäten vorhalten, die immer die Grundlast abdecken, unabhängig von jedem Wetter“, so Erbe. Eine jüngst von den IHKs in Baden-Württemberg vorgestellte Studie zeigt, dass der Strombedarf in den kommenden Jahren erheblich steigen wird. Von heute 64 Terawattstunden wird der Bedarf im Land auf eine Größenordnung von 109 bis 161 Terawattstunden zunehmen.
Verlässliche Preise sind wichtig
Der Beschluss der Vollversammlung war auf Anregung des IHK-Gremiums für den Zollernalbkreis und des IHK-Ausschusses für Umwelt und Energie gefasst worden. „Bei allen Ausbaumaßnahmen müssen wir auch die Wirtschaftlichkeit und die Auswirkungen auf den Strompreis im Auge behalten“, sagt IHK-Vizepräsident Dr. Thomas Lindner, zugleich Vorsitzender des IHK-Gremiums Zollernalbkreis. „Überlandleitungen sollten nach Möglichkeit oberirdisch gebaut werden. Erdverkabelung ist deutlich kostenintensiver und das zahlen wir alle am Ende mit der Stromrechnung.“ Zudem muss ein stärkerer Fokus auf die Ertüchtigung der Verteilnetze in den Kommunen gelegt werden.
Die Versorgung mit dauerhaft günstigen Energiepreisen ist aus Sicht der regionalen Wirtschaft eine der zentralen Größen für die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts. „Firmen brauchen verlässliche Preisperspektiven. Sie sind elementar für jede Investitionsentscheidung“, ergänzt Alexander Korn, Vorsitzender des IHK-Ausschusses für Umwelt und Energie. Daher sollte die Landesregierung gemeinsam mit allen handelnden Akteuren darauf hinwirken, dass die Energiepreise bis 2040 stets auf einem wettbewerbsfähigen Niveau bleiben – etwa im Vergleich mit anderen Industrienationen.

