Forderungen des IHK-Gremiums Zollernalbkreis
Entscheidungen erwartet
In ihrem Forderungspapier haben die Mitglieder des IHK-Gremiums die wichtigsten fünf Handlungsfelder aus Sicht der Wirtschaft und die Erwartungen der Unternehmen im Kreis an die neue Landesregierung zusammengetragen. Herausgekommen ist ein Maßnahmenpaket, das an den Rahmenbedingungen für die Betriebe ansetzt. „Die neue Landeregierung hat ihren Koalitionsvertrag mit „Baden-Württemberg Gestalten“ überschrieben. Wir fordern diesen Gestaltungswillen für die Entwicklung des Zollernalbkreises ein“, so Lindner. „Wir brauchen Entscheidungen und die dürfen gerne am Anfang der Legislaturperiode gefällt werden.“
Verkehr: Schnellere Planungen
Konkret fordert das Gremium mehr Kapazitäten für die Verkehrsplanung beim Regierungspräsidium Tübingen. Die beiden noch fehlenden Abschnitte der B 27, also Ortsumfahrung Tübingen und Ausbau zwischen Bodelshausen und Nehren, sind zwar im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans vorgesehen. Es fehlt allerdings die Planfeststellung. „Der zügige Baubeginn darf jetzt nicht daran scheitern, dass es im Regierungspräsidium an den nötigen Planern mangelt“, kritisiert Dr. Thomas Lindner. Zudem fordert das Gremium die Landesregierung auf, sich beim Bund für die zeitnahe Finanzierung aller vordringlichen Maßnahmen aus dem Bundesverkehrswegeplan einzusetzen, also etwa für die Ortsumfahrungen Lautlingen oder Schömberg.
Breitband: Mehr Geschwindigkeit
Dringenden Handlungsbedarf sehen die Unternehmen im Zollernalbkreis auch beim Breitbandausbau. Von einer flächendeckenden Versorgung mit schnellem Internet und Übertragungsgeschwindigkeiten von 50 Mbit/s ist der Kreis derzeit noch weit entfernt. Gerade in Gewerbegebieten gibt es noch Lücken. Thomas Lindner: „Absehbar brauchen wir Geschwindigkeiten von mindestens 100 Mbit/s, damit die Unternehmen international wettbewerbsfähig bleiben.“ Das IHK-Gremium fordert, dass die bisherigen Förderprogramme des Landes aufgestockt werden und mehr Transparenz über die für den Breitbandausbau zur Verfügung stehenden EU-Fördermittel hergestellt wird.
Ausbildung: Klassen erhalten
Mit Blick auf die Bildungsinfrastruktur im Kreis spricht sich das Gremium Zollernalbkreis dafür aus, Klassen an den heimischen Berufsschulen zu erhalten. Bei der regionalen Schulentwicklung dürfen rückläufige Schülerzahlen künftig nicht automatisch zur Schließung von Ausbildungsklassen führen. Bei der Entscheidung sollte immer auch die Bedeutung des Ausbildungsberufes für den Wirtschaftsraum berücksichtigt werden, so Lindner. „Aus unserer Sicht müssen an ländlich strukturierte Gebiete andere Kriterien als an große Städte angelegt werden. Wir brauchen einen Bonus für den ländlichen Raum.“
Hochschule: Dezentral besser
Das Gremium begrüßt, dass die neue Landesregierung insbesondere die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften fördern will. Dazu gehört auch die Hochschule Albstadt-Sigmaringen. Die Landesregierung sollte allerdings ein noch stärkeres Augenmerk auf die Wirtschaftsnähe der Studienangebote legen und bei der Finanzierung den Standort der Einrichtung berücksichtigen. „Dezentrale Hochschulstandorte decken den Fachkräftebedarf im ländlichen Raum und sollten deswegen speziell gefördert werden“, so Lindner.
Innovationen: Förderung ausbauen
Als wichtig erachtet das IHK-Gremium, mehr in Innovationen zu investieren. Die entsprechenden Förderprogramme des Landes sollten dabei technologieoffenen ausgestaltet sein und sich an den Bedürfnissen der Firmen orientieren. Laut IHK-Untersuchungen ist die Innovationskraft der heimischen Wirtschaft in Summe eher rückläufig. „Wir müssen gerade kleine und mittlere Unternehmen dazu motivieren, stärker eigenen Ideen und Produkte zu entwickeln“, sagt Dr. Thomas Lindner.
Das IHK-Gremium
Das IHK-Gremium Zollernalbkreis ist das Sprachrohr der Wirtschaft im Landkreis Zollernalb. Es setzt sich für die standortspezifischen Interessen der Unternehmen ein und lässt diese in den Meinungsbildungsprozess der IHK einfließen. Unter anderem hatte das Gremium die Aktion „B 27 jetzt!“ mitinitiiert. Die Mitglieder des IHK-Gremiums werden von der IHK-Vollversammlung benannt, aktuell für den Zeitraum 2015 bis 2020.
Die vollständigen Forderungen als Download
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