Wie Firmen in Schwellenländern aktiv werden

Emerging Markets sind im Kommen

Heimische Unternehmen streben vermehrt in sogenannte „Emerging Markets“, also Schwellenländer, um dort neue Absatzfelder oder Lieferanten zu finden.

Emerging Markets sind im KommenFoto: Icatnews- shutterstock.com

„Das Interesse hat bei den regionalen Firmen erkennbar zugenommen“, sagt Martin Fahling, Bereichsleiter International und Internationale Fachkräfte bei der IHK Reutlingen. Natürlich bleiben Europa, die USA und China die wichtigsten Ländermärkte der heimischen Wirtschaft. Aber Regionen wie Afrika oder Zentralasien sind im Kommen, so der Experte: „Noch vor wenigen Jahren waren die Anfragen sehr überschaubar. Mittlerweile wollen Unternehmen mehr wissen.“

Abhängigkeiten verringern 
Die IHK hat bereits 2021 eine eigenes Institute for Emerging Markets (IEM) gegründet, um Unternehmen der Region Neckar-Alb beim Einstieg in aufstrebende Märkte wie Zentralasien, Subsahara-Afrika oder die ASEAN-Region zu unterstützen. Eine Rechnung, die auch angesichts der Weltlage aufgeht, so Fahling: „Unternehmen wollen sich breiter aufstellen, um Abhängigkeiten von traditionellen Märkten zu verringern, gerade wenn diese absehbar schwieriger werden.“ Aktuell liegt die Exportquote der Region bei 58,5 Prozent.

Die IHK versucht mit sehr praktischen Aktivitäten zu unterstützen. Vorwiegend sind es Seminare zu einzelnen Ländermärkten wie Äthiopien oder Usbekistan, Fragen der Mitarbeiterentsendung nach Asien oder zu Vertragsverhandlungen im arabischen Raum. Die Fachkonferenz „Doing Business in Africa – Business meets Science“ brachte zuletzt Firmen und Wirtschaftsforscher an einen Tisch, um Möglichkeiten und Hürden beim Geschäftseintritt in afrikanische Länder zu diskutieren. Hierbei zahlte es sich auch aus, dass bei der IHK ein auf Afrika spezialisierter Business Scout der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) angesiedelt ist.

Kann das passen? 
Ein Schwerpunkt lag im zu Ende gehenden Jahr auf Zentralasien: Über das IEM organisierte die IHK mehrere Webinare für Textil- und Automobilunternehmen. Danach folgte eine fünftägige Geschäftsanbahnungsreise nach Usbekistan, an der sieben Unternehmensvertreter teilnahmen. „Das ist letztlich immer der beste Weg: Firmen lernen ein Land und ein Umfeld kennen und können einschätzen, ob ein Markt für sie passen kann“, erklärt Martin Fahling. Im neuen Jahr wird dieser Weg fortgesetzt. Bei der IHK erwartet man unter anderem eine Delegation aus Pakistan. 
 

Martin Fahling

Martin Fahling

International und internationale Fachkräfte,
IHK-Zentrale
Position: Bereichsleiter
Schwerpunkte: Grundsatzfragen, Außenwirtschaftspolitik, Beratungen
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