Große Wendlinger Kurve
Ein Zug wird kommen
In elf Monaten haben sich die Tunnelbauer durch den Untergrund bei Oberboihingen gegraben und gesprengt. Die Röhre ist fertig, jetzt muss sie noch innen ausgebaut werden. Der 660 Meter lange Tunnel ist Teil der insgesamt 1,6 Kilometer langen Großen Wendlinger Kurve. Sie soll künftig als zweites Gleis die Verbindung der regionalen Neckartalbahn an den Stuttgarter Hauptbahnhof sicherstellen. Dadurch sollen mehr Züge von Tübingen über Reutlingen und Metzingen nach Stuttgart und umgekehrt fahren. Die Wendlinger Kurve ist eine Ergänzung zu Stuttgart 21 und wird von der Bahn im Auftrag des Landesverkehrsministeriums gebaut. Mit Inbetriebnahme des neuen Stuttgarter Hauptbahnhofes wird die Verbindung Pforzheim–Stuttgart bis nach Tübingen verlängert. Der neue RE 17 ersetzt den IRE 6 auf dieser Strecke und fährt zusätzlich tagsüber alle 30 Minuten. Mit dem neuen MEX 13, der im halbstündlichen Takt die bestehenden Linien MEX 12 und MEX 18 ersetzt, stehen den Fahrgästen doppelt so viele Verbindungen im Expressverkehr zur Verfügung wie bisher. Darüber hinaus erreichen die Fahrgäste zukünftig von Tübingen aus den Stuttgarter Flughafen direkt. Die Fahrtzeit verkürzt sich dadurch um rund 25 Minuten.
Höhere Kosten
Die Vergabesumme für die Strecke liegt bei rund 100 Millionen Euro. Das Land geht derzeit allerdings davon aus, dass die Kosten höher liegen werden. Grund seien vor allem steigende Preise, heißt es auf Anfrage des IHK-Magszins "WNA | Wirtschaft Neckar-Alb" aus dem Landesverkehrsministerium. Die Inbetriebnahme wird weiter mit Dezember 2026 angegeben.
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