IHK-Auswertung zeigt Branchenunterschiede
Dienstleister gewinnen weiter an Bedeutung

In der Region Neckar-Alb zählt die IHK Reutlingen mittlerweile 44.000 Mitgliedsunternehmen. Schaut man in die Branchenverteilung, ist über die letzten Jahre die Zahl der Dienstleistungsunternehmen am stärksten gestiegen: Mittlerweile machen sie 42 Prozent aller IHK-Mitglieder aus. Im Jahr 2000 lag ihr Anteil noch bei 30 Prozent. Für den zahlenmäßigen Anstieg der Dienstleistungsbranche sorgten in den letzten Jahren vor allem Dienstleister mit Schwerpunkt IT und Telekommunikationstechnik, Finanzdienstleistungen und Immobilien. „Viele Dienstleistungen sind erst in den letzten Jahren und Jahrzehnten entstanden oder sind für eine breitere Zielgruppe erschwinglich geworden. Deswegen hat auch die Zahl dieser Firmen zugenommen“, erklärt Antonia Hettinger, Leiterin Volkswirtschaft & regionale Wirtschaftspolitik bei der IHK Reutlingen.
Industrie und Handel konstant
Gleichzeitig sind die einstmals klassischen IHK-Branchen Industrie und Handel in absoluten Zahlen konstant geblieben, auch wenn ihr Anteil angesichts des steigenden Dienstleistungssektors prozentual natürlich zurückgegangen ist. In der Industrie gibt es derzeit 5.279 Betriebe (12 Prozent), im Handel mit Einzelhandel, Großhandel und Handelsvermittlern sind es 11.488 (27 Prozent). Im Jahr 2000 kam die Industrie auf 11 und der Handel noch auf 36 Prozent. Interessant: Der Einzelhandel bleibt die letzten zehn Jahre auf relativ gleichem Niveau (Anstieg um 3 Prozent), dagegen gibt es in Großhandel und Handelsvermittlung einen deutlicheren Rückgang um 18 Prozent. „Das Internet hat zu einer Verdrängung geführt. Für Beschaffungen sind heute nicht mehr alleine Vertreter oder Großhändler nötig“, so Hettinger.
Bau wächst deutlich
Das Baugewerbe verdoppelt sich über die letzten zehn Jahre annähernd – von 388 auf 758 Betriebe. Dies liegt an der starken Zunahme an Unternehmen der vorbereitenden Baustellenarbeiten und Bauinstallation, insbesondere im Trockenbau. Während die konjunkturelle Lage im Wohnungsbau in den letzten Jahren eingebrochen ist, hält sich die Nachfrage nach Bautätigkeiten im Tiefbaugewerbe, im Industriebau sowie bei Sanierungsarbeiten nach wie vor stabil. Der zu beobachtende Zuwachs an Mitgliedsunternehmen ist insgesamt ein bundesweit festzustellendes Phänomen. In faktisch allen 79 Regionen in Deutschland ist entsprechendes Wachstum zu verzeichnen. Im Vergleich von 2015 zu 2022 befindet sich die Region Neckar-Alb mit den Landkreisen Reutlingen, Tübingen und Zollernalb auf Rang 27.
Die Daten dieser Auswertung basieren auf dem Stand 1. Januar 2024.
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