IHK vor Ort in Bisingen
Die Zukunft im Blick

„Eigentlich ist die Planung abgeschlossen, der Bau ist vergeben“, berichtete Waizenegger von der dringend benötigten Backbone-Trasse zwischen dem Industriegebiet Bisingen-Nord und dem Schulzentrum. Die Trasse würde die Internetversorgung in Bisingen um ein Vielfaches verbessern. Das aktuelle Problem: Es gebe grobe Fehler in der Planung. Das Planungsbüro müsse jetzt Korrekturen vornehmen. Wie lange das dauert und wann die Baumaßnahme letzten Endes starten kann, ist noch nicht klar. „Ich hoffe, dass der Ausbau noch dieses Jahr erfolgt“, so der Bürgermeister.
Großes Thema ist in Bisingen seit eh und je die Verkehrsinfrastruktur. „Im ländlichen Raum brauchen wir das Auto und damit auch eine gute Straßenanbindung“, sagte der Bürgermeister. Eine wichtige Verkehrsader in Richtung Stuttgart sieht er für die Unternehmen im Zollernalbkreis in der B27, deren Ausbau zwischen Ofterdingen und Nehren nach Jahren immer noch nicht realisiert ist. In diesem Zusammenhang kritisierte er die Planungs- und Genehmigungsverfahren in Deutschland. „Bei uns kann man in jedem Verfahrensschritt nochmal Einspruch oder Klage einreichen und dann ist das Projekt wieder ausgebremst. In anderen Ländern geht das genau einmal.“
Bei der Ortskernentwicklung geht es in Bisingen voran: Der Abbruch der Gebäude auf dem Maute-Areal ist erfolgt, die Erschließungsplanung läuft, örtliche Unternehmen wollen investieren. Herausforderung sei die geplante Markthalle mit dem Ziel, dort ein gastronomisches Angebot zu schaffen. „Beim derzeitigen Personalmangel in der Gastronomie besteht dafür kaum Hoffnung.“ Trotzdem verfolgt der Bürgermeister das Ziel weiter, den kompletten Innenstadtbereich attraktiv zu gestalten. Dafür kauft die Gemeinde derzeit unattraktive Gebäude auf: „Wir brauchen erst einmal zusammenhängende Flächen, um die bereits vorhandenen Ideen in die Tat umzusetzen.“
Zu Gast bei „IHK vor Ort“ war Uwe Bogenschütz, Geschäftsführer der Bogenschütz Entsorgung und Recycling GmbH im benachbarten Grosselfingen. Er plant derzeit ein Nahwärmenetz, bei dem aus Grüngut-Hölzern und Altholz Pflanzenkohle entsteht und Energie gewonnen wird. Grundsätzlich sei es möglich, eine Wärmeleitung bis ins Industriegebiet Bisingen-Nord zu verlegen. „Dafür muss ich natürlich wissen, ob seitens der ansässigen Betriebe Interesse besteht“, sagte Bogenschütz.
Einige aktuelle Zahlen aus der regionalen Wirtschaftsstatistik stellte Matthias Miklautz, Leiter der IHK-Geschäftsstelle Zollernalbkreis vor. 47 Prozent der Betriebe sind im produzierenden Gewerbe. „Der Zollernalbkreis ist damit das industrielle Herz der Region.“ Er stellte die jüngsten Ergebnisse aus dem IHK-Konjunkturbericht vor. Derzeit sei keine Trendwende in Sicht. Laut neuer IHK-Umfrage stabilisieren sich Lage und Aussichten der Unternehmen auf niedrigem Niveau.
